Siegsdorf – Während andere Firmen coronabedingt um ihre Existenz bangen, sieht die Brückner-Gruppe aus Siegsdorf die Entwicklung positiv. Die Tochter Brückner Maschinenbau ist nach eigener Aussage global führender Anbieter von Anlagen zur Herstellung verstreckter Kunststofffolien. „Das zweiterfolgreichste Jahr der Unternehmensgeschichte“ sei ein gutes Omen im Jubiläumsjahr der Gründung vor 60 Jahren.
„Wir konnten als Brückner-Gruppe 2020 unsere Ziele übererfüllen“, sagt Brückner-Group-Geschäftsführer Axel von Wiedersperg beim Pressegespräch zur Jahresbilanz.
Auftragsbestand
reicht bis 2023
Unternehmenssprecher Karlheinz Weinmann ergänzt: „Ein Großteil der Produkte, die die Kunden auf unseren Maschinen produzieren, werden in Verpackungen zum Schutz von Lebensmitteln eingesetzt. Dieses Thema hat in Zeiten der Pandemie auch in den Köpfen wieder einen höheren Stellenwert.“ Aktuell reiche der Auftragsbestand etwa beim Gruppenunternehmen Brückner Maschinenbau bis ins Jahr 2023.
Bei Elektrofahrzeugen
im Einsatz
Neben dem weiter boomenden Verpackungsbereich seien technische Folien und deren Herstellungsanlagen stark im Kommen wie etwa Batterie-Separator-Folien, die zur Herstellung von Batterien für Elektrofahrzeuge benötigt werden. Bei der Brückner-Tochter Kiefel in Freilassing sei bei den Thermoformanlagen zur Herstellung von Schalen und Behälter der extrem gesunkenen Nachfrage aufgrund ausgefallener Flüge und Veranstaltungen der hohe Bedarf des Lebensmitteleinzelhandels nach stabilen Verpackungen gegenüber gestanden.
Pluspunkte sammle Kiefel bei seinen Kunden mit dem Maschinenangebot „Fiber Thermoforming“. Dabei geht es um das Ersetzen von Kunststoff durch Produkte aus Holzfasern. Ebenso im Trend seien neue Konzepte für die Verarbeitung von Naturfasern, recyceltem Papier, recycelbaren Kunststoffen und biobasierten Materialien.
Tochter wieder
auf stabilem Kurs
Nach konjunkturell bedingten Turbulenzen sei die Schweizer Tochter „PackSys Global“ wieder auf stabilem Kurs. Einen Auftragszuwachs um 60 Prozent bei Anlagen-Nachrüstungen verzeichne die ebenfalls in Siegsdorf angesiedelte „Brückner Servtec“.
Umstellung
auf Homeoffice
Auf die Frage nach coronabedingten Einschränkungen erklärt der Geschäftsführer, dass nach der Umstellungsphase gut 50 Prozent der rund 750 Mitarbeiter am Standort Siegsdorf regelmäßig von zuhause aus arbeite. Ziel seien 60 bis 70 Prozent. Überrascht gewesen sei man von der hohen Bereitschaft der Kunden zu Videoverhandlungen. Zum Vertragsabschluss habe es in Einzelfällen sogar regelrechte „Online-Unterschriftszeremonien“ gegeben. Ein „Denkmodell für die Zukunft“ seien die dank viel moderner Technik, Einfallsreichtum und Abstimmung rein virtuell erfolgten Maschinenabnahmen.