Mitarbeiterstamm im Unternehmen deutlich ausgebaut

von Redaktion

Nutz GmbH in Ampfing kommt bislang erfolgreich durch die Corona-Pandemie – Erweiterung ist geplant

Ampfing – Einem Unternehmen mit Hauptsitz in Ampfing ist im vergangenen, wirtschaftlich schwierigen Corona-Jahr etwas gelungen, was Seltenheitswert haben dürfte: Die Nutz GmbH hat es geschafft, einen Rekordumsatz in der über 40-jährigen Firmengeschichte zu generieren und seinen Personalstab von 280 auf 335 Mitarbeiter zu erweitern.

Jahresumsatz um
25 Prozent gesteigert

Der Jahresumsatz lag bei 46 Millionen Euro. Das sind etwa 25 Prozent mehr als im Vorjahr, wie das Untenehmen mitteilt.

Die Firma Nutz hat acht Standorte in Deutschland, Tschechien und der Schweiz und bietet weltweit Fachlösungen im Bereich Elektro- und Datentechnik, Sicherheitstechnik und Gebäudeautomation an – von der Beratung und Planung über die Installation bis zur Wartung. Dies betrifft beispielsweise Brand- und Einbruchsmeldetechnik, Videotechnik, Zutrittskontrolle und Zeiterfassung, Smart-Home-Lösungen, EDV- und Medientechnik. Das Unternehmen wurde 1978 in Aschau gegründet und hat zum Jahresbeginn 2019 den Firmensitz nach Ampfing verlegt – für Geschäftsführer und Mitgesellschafter Christian Gruber ein ganz wesentlicher Faktor für den enormen wirtschaftlichen Aufschwung im vergangenen Jahr. Denn da habe die Firma nach einem „Konsolidierungsjahr“ am neuen Standort richtig durchstarten können. In Aschau hätte es für die Nutz GmbH keine Expansionsmöglichkeit mehr gegeben, so Gruber. Weitere Faktoren für den Rekordumsatz sieht Gruber in der „grandiosen Anbindung an München“ durch die A94, die bessere Wahrnehmung der Firma als in Aschau und damit einhergehend eine Steigerung des regionalen Geschäfts sowie die Entwicklung zweier neuer Unternehmensbereiche: Gebäudeautomation und Professional Services.

Gebäudeautomation beinhaltet die Komplettsteuerung der Haustechnik über Sensoren (Wärme, Licht, Temperatur, Lüftung usw.), Professional Services das Management von Sicherheitssystemen für „namhafte, weltweit agierende Kunden“, wobei auch mit jeweils lokalen Service-Partnern kooperiert werde.

München biete in dieser Hinsicht als Standort großer Unternehmen riesige Chancen für Nutz. Mit der Erweiterung des Geschäftsbereichs ging bei Nutz auch eine Erweiterung der Geschäftsführung einher: Neben Christian Gruber und Thomas Wimmer gehört dieser nun auch Christian Eder an.

Äußerst erfreut zeigt sich Bürgermeister Josef Grundner, dass sich diese „leistungsstarke und innovative“ Firma in seiner Gemeinde angesiedelt hat. „Die Möglichkeiten, die sie in Ampfing gesehen haben, haben sich bestätigt“, sagt er mit Blick auf die Geschäftsleitung und weiter: „Wir unterstützen die Firma, wo’s geht.“ Der große Vorteil für die Gemeinde seien die zusätzlichen Arbeitsplätze und die Gewerbesteuer, die das Unternehmen zahlt. Er selbst stehe in engem Kontakt mit der Geschäftsleitung, erklärt Grundner, und stellt fest: „Es macht Spaß mit der Firma!“

Kein Einbruch in Baubranche erwartet

Christian Gruber blickt trotz der nach wie vor wirtschaftlich unsicheren Zeiten optimistisch in die Zukunft. In der Baubranche erwartet er keinen großen Einbruch. Freilich, sollte Corona nicht zu Ende gehen, werde es irgendwann auch den Bau treffen.

Doch der Geschäftsführer ist zuversichtlich, dass durch die angelaufene Impfkampagne die Misere bis Jahresende überwunden sein dürfte. Dann werde für manche Wirtschaftsbranche Nachholbedarf bestehen.

Außerdem weist er auf das Klimaschutzgesetz der Bundesregierung hin, das eine „Treibhausgasneutralität“, also klimaneutrale Gebäude bis 2050 vorsehe. Technisches Monitoring sei hier eines der wesentlichen Zukunftsfelder. Die Nutz GmbH ist Gruber zufolge mit ihren Angeboten vor allem auf Gewerbe und Industrie fokussiert. 40 Prozent des Umsatzes generiere die Sicherheitstechnik, 60 Prozent die Gebäudetechnik.

Neubau für elf Millionen Euro – 100 neue Arbeitsplätze

Mit 2500 Quadratmetern Büro- und Verwaltungsfläche sowie 1200 Quadratmetern Lager- und Funktionsfläche in Ampfing habe sich die Nutz GmbH gegenüber dem Standort Aschau verdreifacht, erklärt Geschäftsführer Christian Gruber. Aufgrund des ausgezeichneten Geschäftsverlaufs – auch 2021 sei durch die Auftragslage schon weitgehend abgesichert – plane das Unternehmen eine erneute räumliche Erweiterung. Diese sehe abhängig vom Geschäftsverlauf vor, den gesamten Gebäudekomplex, inklusive Lagerhalle, nochmals entstehen zu lassen, plus einem Verbindungstrakt mit zwei „Türmen“ als Brücke zwischen den Gebäuden. Dieser solle bis nächstes Jahr errichtet werden. Gruber nennt für das Gesamtprojekt eine Investitionssumme von rund elf Millionen Euro. 100 neue Arbeitsplätze würden nach der Erweiterung zur Verfügung stehen und könnten je nach Bedarf besetzt werden. Mit der baulichen Erweiterung sei auch eine erneute Ausweitung des Geschäftsbereichs vorgesehen, kündigt Gruber an. Bisher würden für die technischen Gebäudeausstattungen von Nutz die Steuerungen umgesetzt, nach der Erweiterung sollten auch die technischen Einrichtungen selbst, zum Beispiel Lüftungsanlagen, geliefert werden, wofür Nutz eine Kooperation mit externen Partnern plane.baf

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