Einstieg in die digitale Geschäftswelt

von Redaktion

Förderprogramm des Bundes – Werner Witte aus Ampfing hilft Handel und Handwerk

Ampfing – Unterstützung finden Geschäftsleute und Handwerker beim Einstieg in die digitalisierte Geschäftswelt durch ein Förderprogramm des Bundeswirtschaftsministeriums: „go digital“ gibt Hilfestellung in den Bereichen digitalisierte Geschäftsprozesse, digitalisierte Markterschließung und IT-Sicherheit. Das Ministerium sorgt für das Geld – Beratung, Antragstellung und alles Weitere erledigt ein Beratungsunternehmen.

Von der Webseite
bis zum Online-Shop

Im Landkreis Mühldorf ist Werner Witte für die Leistungen im Bereich „digitalisierte Markterschließung“ autorisiert. Er ist Vorsitzender des Gewerbeverbandes Ampfing und betreibt in der Gemeinde eine Marketing-Agentur. Als Beispiele für die von ihm angebotenen Leistungen nennt Witte die Erstellung einer Webseite, den Aufbau eines Online-Shops oder die Entwicklung einer Marketing-Strategie. Sollte das Projekt vom Ministerium genehmigt werden, werden die Kosten für diese Leistungen zu 50 Prozent gefördert, bis zu einer maximalen Projektgröße von 33000 Euro pro Jahr. Die Fördersumme beträgt dann 16500 Euro.

Mehrere Kriterien
für einen Zuschuss

„Das Programm richtet sich an kleine und mittlere Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft und an das Handwerk“, heißt es auf der Homepage des Ministeriums. Die konkreten Kriterien, um eine Förderung beantragen zu können: Weniger als 100 Mitarbeiter, ein Vorjahresumsatz oder eine Bilanzsumme von höchstens 20 Millionen Euro.

Die Betriebsstätte oder Niederlassung muss in Deutschland sein und förderfähig nach der sogenannten De-minimis-Verordnung, das heißt eine „Bagatellhilfe sein, die nicht von der EU-Kommission genehmigt werden muss. „Dem Bund ist es wichtig, dass Innovation stattfindet“, sagt Witte im Hinblick auf die Entwicklung der digitalen Welt. Sein Angebot sei dabei exakt auf den Kundenwunsch zugeschnitten.

Der Markt sei riesig, so der Gewerbeverbandsvorsitzende, der dazu etwa auf die zahllosen Werbemöglichkeiten auf sozialen Kanälen verweist. Google oder Facebook – wo ist die Relevanz höher, wo erreiche ich am besten mein Zielpublikum? Diese und ähnliche Fragen seien unter anderem wesentlich für den Aufbau einer Marketing-Strategie. Seit Juli 2020 bietet der Ampfinger Unternehmer seine Dienste im Rahmen von „go digital“ an. Die Autorisierung als Beratungsunternehmen knüpft das Wirtschaftsministerium an folgende Kriterien: fachliche Expertise durch den Projektträger Euronorm, wirtschaftliche Stabilität, Gewähr einer wettbewerbsneutralen Beratung, Bezug zu kleinbetrieblichen Beratungsklientel, Zusammenarbeit mit (Fach-)Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie Erfüllung und Gewährleistung der Qualitätsstandards. Zehn Anfragen, auch überregional, habe er bisher von Betrieben erhalten, so Witte. Für ein Projekt in Ampfing, das Anfang März starte, liege mittlerweile eine Zusage vor, drei Anträge seien derzeit in der Genehmigungsprüfung.

Für Vorarbeiten: 1,5
Tage Arbeitsaufwand

Zehn bis zwölf Wochen nennt er als Zeitraum, bis über einen Antrag im Wirtschaftsministerium entschieden sei. Der Marketing-Fachmann weist zudem darauf hin, dass das Programm bei freien Berufen wie Ärzten oder Sachverständigen nicht greife. Der kleine Händler vor Ort muss keinen Online-Shop haben, es reicht, wenn er zeigt: „Ich bin da“, verdeutlicht Witte. Soll heißen: Er müsse einen Weg finden, um bei der heutigen Flut an Werbeimpressionen auf sich aufmerksam zu machen. Dazu bedürfe es beispielsweise eines zielgruppenorientierten Aufbaus einer Webseite, wobei auch zu berücksichtigen sei: „Wie krieg‘ ich die Leute auf meine Webseite?“ 1,5 Tage Arbeitsaufwand sind Witte zufolge etwa erforderlich für die Vorarbeiten von der Beratung über die Erstellung der Unterlagen bis zum Antrag.

Die spätere Betreuung der Maßnahmen wie zum Beispiel die Pflege der Webseite könne der Kunde selbst vornehmen, er biete diesen Service aber auch an – dies jedoch außerhalb des Förderprogramms.

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