Rosenheim – Die Waldbesitzervereinigung (WBV) Rosenheim hat die Submission durchgeführt. Stellten dabei in den vergangenen Jahren die Baumarten Eiche oder Bergahorn die „Braut“, also den teuersten Stamm, war dieses Jahr die „Braut“ eine Überraschung. Eine geriegelte Esche mit 2,89 Festmetern erzielte 909 Euro pro Festmeter, ein Ausnahmegebot.
„Zuerst konnten wir es gar nicht glauben, das gab es noch nie“, sagte Michael Heffner, Geschäftsführer der Waldbesitzervereinigung (WBV). Bisher erzielten geriegelte Eschen maximal 280 Euro je Festmeter.
Der teuerste Stamm bei der Eiche erzielte 652 Euro pro Festmeter bei 1,12 Festmetern, beim Bergahorn lag der Spitzenpreis bei 530 Euro pro Festmeter.
Insgesamt waren 418 Stämme mit 385,8 Festmetern im Angebot. Im Jahr 2020 waren es 496 Stämme mit 443 Festmetern. Unter den 16 offerierten Baumarten befand sich mit 218 Festmetern viel Eiche, was dem Trend der vergangenen Jahre entspricht. Hier war der massivste Stamm mit 3,18 Festmetern zu finden.
Weiter gab es bei den Eschen 79 Festmeter, beim Bergahorn 39 Festmeter, bei der Linde zwölf Festmeter, bei der Ulme sieben Festmeter, beim Nussbaum sechs Festmeter und bei der Lärche fünf Festmeter. In kleineren Mengen oder auch als Einzelstämme gab es zudem Obstbaumsorten, Buche, Schwarzerle, Edelkastanie, Spitzahorn und Traubenkirsche.
Im Trend liegt weiter dunkles Holz. „Der Boom bei der Eiche hält an. Teils je gröber, desto besser, gerne mit gesunden Ästen“, stellte Geschäftsführer Heffner fest.
Das Holz würden Schreiner beispielsweise mit Rinde für die Fertigung großer Konferenztische nutzen. Durch die Beliebtheit von dunklem Holz sei auch der Nussbaum sehr geschätzt. Der Top-Stamm in dieser Kategorie heuer – 659 Euro pro Festmeter – hatte eine Länge von 3,5 Metern. Diese Länge ist selten, meist werden nur Stämme um die zwei Meter geliefert.
Am Eingang des Holzlagerplatzes in Marienberg zeigte die WBV ein „Kuriosum“, welches eigentlich nur als Schaustück vorgesehen war: der massive Stammfuß einer Eiche, vom Biber angenagt, inklusive Zahn-Spuren. „Wir haben nicht gedacht, dass das jemand kauft,“ erklärte der WBV-Geschäftsführer. Jedoch ein Furnierwerk wollte das Eichenstück.
Was die Eichen anging, konnte die WBV Rosenheim zufrieden sein: Alle fanden sofort Abnehmer. Von der Gesamtmenge der Stämme gingen 20 in den Nachverkauf, 15 davon Eschen, bedingt durch die geringe Nachfrage und das große Angebot wegen des Triebsterbens.
Heffner zog zur diesjährigen Submission folgendes Fazit: „Es ist gut gelaufen.“ Vorab habe man in zweifacher Hinsicht Bedenken gehabt. Die erste Sorge galt der Angebotsmenge. „Wir hatten Angst, dass beim momentan historischen Tiefstpreis für Fichten niemand ins Holz geht“, erläutert der WBV-Geschäftsführer. Überdies war Corona ein Faktor wegen einiger Käufer aus Österreich. Hier waren die Einreisebestimmungen ein potenzieller Hemmschuh. Beide Probleme erwiesen sich jedoch nicht als dramatisch.