IHK-Wahlen stehen bevor – 38 Kandidaten kommen in Frage

von Redaktion

Vizepräsidentin Ingrid Obermeier-Osl informiert über Arbeit der Kammer und Einfluss der Pandemie auf die Unternehmen

Mühldorf/Altötting – Anlässlich der Wahlen für den Regionalausschuss und die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer (IHK), für München und Oberbayern, hat deren Vizepräsidentin Ingrid Obermeier-Osl über die Wahlmodalitäten und die Arbeit der IHK für die Wirtschaft informiert.

Obermeier-Osl ist auch Vorsitzende des Regionalausschusses für die Landkreise Altötting und Mühldorf. Die Wahlen werden von 9. April bis 7. Mai per Brief oder online durchgeführt. Die Unternehmen würden dafür angeschrieben. Die Wahlperiode beträgt fünf Jahre.

Über 15138 Unternehmer aus beiden Landkreisen sind dieses Jahr zur Stimmabgabe bei der IHK-Wahl aufgerufen. Jeder hat zwei Stimmen: eine für den Regionalausschuss und eine für die Vollversammlung.

38 Kandidaten aus der Region stellten sich zur Wahl: 35 für die 21 Sitze im Regionalausschuss – zwei Unternehmer kandidierten gleichzeitig für die Vollversammlung – und drei, die sich nur für die Vollversammlung bewerben, so die Auskunft von IHK-Pressesprecher Florian Reil.

Für welches Gremium kandidiert werde, sei den Unternehmern aus Industrie, Handel und Dienstleistung freigestellt. Die Vollversammlung verfügt über 91 Sitze. Sie bestimmt nach der Wahl Präsidium und Geschäftsführung.

Obermeier-Osl resümierte, dass die Pandemie Wirtschaft und Gesellschaft vor Herausforderungen stelle, wie es sie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr gegeben habe. Die Lage sei bitterernst, der Kampf um die wirtschaftliche Existenz gehöre mittlerweile zum Alltag vieler Unternehmer. Etwa 15 Prozent müssten heute um ihre Existenz bangen: In den Landkreisen Altötting und Mühldorf seien dies 2250, in Bayern 150000 Unternehmer – sie würden zweimal die Allianz-Arena in München füllen.

Als Branchen, die besonders hart getroffen seien, nannte Obermeier-Osl Gastronomie, Hotels, Veranstalter, Reise- und Tourismusbranche sowie den Einzelhandel. Branchenübergreifend betrachtet, zeigte sie sich aber erfreut, mit welcher Flexibilität und Kreativität viele Geschäftsleute auch neue Verkaufskanäle für sich entdeckt hätten.

Es sei die wirtschaftliche Vielfalt, die die Landkreise Altötting und Mühldorf stark mache: vom Ein-Mann-Betrieb bis zum gewachsenen Mittelständler – diese Wirtschaftsstruktur dürfe nicht kaputtgehen.

Zur Bewältigung der Corona-Krise bringe sich die IHK mit Ideen und Vorschlägen gegenüber der Staatsregierung ein und der Regionalausschuss gegenüber den Verantwortlichen in den Landkreisen Altötting und Mühldorf.

Die IHK verstehe sich dabei als Netzwerker zwischen Politik, Gesellschaft und Wirtschaft. Die gewählten Unternehmer vor Ort würden Struktur und Probleme der Region kennen und seien daher aufgerufen, die erforderlichen Maßnahmen der Politik gegenüber zu vertreten. Die Vorsitzende des Regionalausschusses erinnerte in diesem Zusammenhang an Projekte, die von den IHK-Gremien in der Vergangenheit unterstützt worden seien wie zum Beispiel den Bau der A94 oder den Ausbau und die Elektrifizierung der Bahnstrecke ABS38.

Per Gesetz habe der Staat den Industrie- und Handelskammern über 80 hoheitliche Aufgaben übertragen, so Obermeier-Osl. Die aktuell wichtigste sei für die Region München-Oberbayern die Abwicklung aller staatlichen Finanzhilfen, im Zusammenhang mit der Pandemie, für Unternehmen in Bayern. Etwa 150 IHK-Mitarbeiter seien damit befasst und würden von 350 externen Personen vom Staat und weiteren Partnern unterstützt.baf

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