Waldkraiburg – Unter neuer Leitung steht das Gummiwerk Kraiburg seit 1. März: Dr. Darijo Mijolovic (48) hat als Geschäftsführer die Nachfolge von Helmut Esefeld angetreten, der in Ruhestand gegangen ist. Mijolovic wechselte innerhalb der KRAIBURG-Unternehmensgruppe: zuvor war er bei der KRAIBURG TPE GmbH in leitender Funktion global für die Forschung und Entwicklung verantwortlich. Ab 2017 wurde ihm zusätzlich die Gesamtverantwortung für das Qualitäts-, Energie- und Umweltmanagement übertragen. Seit 1. März leitet er die Gummiwerk KRAIBURG GmbH.
Zwölf Millionen Euro
seit 2016 investiert
Das Gummiwerk fertigt im internationalen Markt für den Kunden maßgeschneiderte Produkte im Kautschuk- und Silikonbereich. Die Übernahme der Geschäftsführung fiel aufgrund der Corona-Pandemie in keine einfache wirtschaftliche Phase des Unternehmens. 2020 sei kein leichtes Jahr gewesen, gesteht Mijolovic zu. Die Entwicklung und ihre wirtschaftlichen Folgen hätten das Unternehmen „überraschend stark erwischt“. Der Umsatz sei gegenüber 2019 um zehn Prozent eingebrochen. Im vierten Quartal sei jedoch ein guter Abschluss zu verzeichnen gewesen. Das erste Quartal 2021 bezeichnet Mijolovic als erstaunlich gut. Dennoch: Man müsse wachsam bleiben.
Es herrsche immer noch Unsicherheit, wie es mit der Wirtschaft in Deutschland weitergeht. „Am Kunden bleiben und arbeiten“ laute die Devise auch in der schwierigen Zeit, die das Unternehmen mit Kurzarbeit oder Homeoffice erfolgreich gemeistert habe. „Es geht nicht nur um 400 Mitarbeiter, sondern auch um 400 Familien, die im Hintergrund stehen.“ Den Wandel, der sich derzeit vollzieht, sieht der Geschäftsführer auch als Chance, um der Zukunftsanforderung „Nachhaltigkeit“ gerecht zu werden. So seien Unternehmen etwa in Fragen des Klimaschutzes gefordert oder auch im Bereich der Mobilität, einem der großen Geschäftsfelder des Gummiwerkes. Die konventionellen Verbrennersysteme in der Automobilität würden zurückgehen. Es gelte jetzt, Lösungen für den Bedarf der Zukunft zu entwickeln. Das Thema „Nachhaltigkeit“ treffe das Gummiwerk Kraiburg aber in vielschichtiger Weise. So würden heute beispielsweise bereits zukunftsorientierte Produkte für Windkraftanlagen angeboten oder Materialien, die die Anforderungen der neuen Gesetzgebung zur Trinkwasserversorgung erfüllen.
Ökologie, Ökonomie und soziale Verantwortung kennzeichnen Mijolovic zufolge das Thema „Nachhaltigkeit“. Das Unternehmen selbst hat sich Mijolovic zufolge seit 15 Jahren bereits dem Energie- und Umweltmanagement verschrieben.
Das Unternehmen stehe zu Waldkraiburg: „Wir glauben an diesen Standort.“ 12,2 Millionen Euro habe das Unternehmen in den vergangenen fünf Jahren hier investiert. Man sei auch räumlich gut aufgestellt: „Wir haben noch Luft nach oben.“
Waldkraiburgs Bürgermeister Robert Pötzsch sieht im Gummiwerk Kraiburg einen seit über 70 Jahren bedeutenden wirtschaftlichen Standortfaktor für die Stadt und einen wichtigen Arbeitgeber in der Region. „Seit jeher stehen wir im engen Austausch, wenn es darum geht, optimale Bedingungen für ein erfolgreiches Unternehmensumfeld herzustellen.“
EDV-Struktur
wird erneuert
Heuer plant die Firma laut Mijolovic, neben den notwendigen Investitionen in Maschinen große Teile der EDV-Struktur zu erneuern. Außerdem würden 2020 frei gewordene Arbeitsplätze nachbesetzt. Die Personalsuche sei teilweise schwierig, weil das Know-how und die Erfahrung langjähriger Mitarbeiter nicht so leicht kompensiert werden könnten.
Eine positive Bilanz zieht er zum Umgang mit der Corona-Krise im Unternehmen. Durch zahlreiche Maßnahmen sei es gelungen, die Infektionsfälle unter den Mitarbeitern im einstelligen Bereich zu halten und eine Infektionskette im Betrieb zu vermeiden.