Traunstein – „Die Kreissparkasse Traunstein-Trostberg ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region“, betonte Vorstandsvorsitzender Roger Pawellek bei der Vorstellung der Bilanzzahlen für das zurückliegende, „von der Corona-Pandemie geprägte“ Geschäftsjahr.
2020 kletterte die Bilanzsumme nach seinen Worten um 5,3 Prozent oder 134 Millionen Euro „auf einen neuen Rekordwert“ von 2,7 Milliarden Euro. Auch die Gesamteinlagen stiegen – um 2,4 Prozent oder 49 Millionen Euro – auf 2,1 Milliarden Euro. Der Großteil entfiel auf Sichteinlagen mit knapp 1,6 Milliarden Euro, 8,7 Prozent oder 126 Millionen Euro mehr als 2019. Die Spareinlagen minderten sich um 72 Millionen Euro auf 507 Millionen Euro, was einem Minus von 12,4 Prozent entspricht.
Mit Kreditgeschäft zufrieden
Die Aufgabe, den Mittelstand mit Krediten zu versorgen, erfüllte die Sparkasse laut Bericht mit Gesamtausleihungen von 1,4 Milliarden Euro, was einer Zunahme um 8,4 Prozent oder um knapp 110 Millionen Euro gegenüber 2019 entsprach. Darunter waren Neuzusagen für Kredite von 370 Millionen Euro, 54 Millionen Euro oder 17,1 Prozent mehr als 2019. „Wir sind mit dem Kreditgeschäft sehr zufrieden“, blickte Pawellek zurück. Mithilfe eines Finanzierungsvolumens von 7,4 Millionen Euro seien 160 neue Arbeitsplätze im Landkreis entstanden.
Die Sparkonten, deren Zahl 2019 noch bei 65158 lag, minderten sich auf 59171. Die Giro- und Geldmarktkonten nahmen zu von 88547 auf 89505. Die Abhebungen an Geldausgabeautomaten reduzierten sich von 474 auf 412 Millionen Euro. Der Zinsertrag war mit 35,7 Millionen Euro, 2,5 Millionen Euro oder 6,5 Prozent weniger als im Jahr zuvor weiter rückläufig. Der „Zinsüberschuss“ von 32,5 Millionen Euro endete mit einem Minus von 1,8 Prozent oder 600000 Euro weniger gegenüber 2019.
Sehr erfolgreich hingegen war die Sparkasse beim Provisionsüberschuss mit 14,1 Millionen Euro, einem Plus 8,5 Prozent oder 1,1 Millionen Euro. Pawellek erläuterte: „Wir konnten zusätzliche Provisionseinnahmen generieren. Das wird nicht jedes Jahr gelingen.“ Der „Ordentliche Aufwand“ blieb mit 34,5 Millionen Euro zwei Prozent unter dem von 2019. Auf den Personalaufwand für die 359 Mitarbeiter und 24 Auszubildenden entfielen davon 20,8 Millionen Euro, 1,4 Millionen Euro oder 6,3 Prozent weniger. Den Rückgang begründete der Vorstand mit natürlicher Fluktuation und Vorruhestandsregelungen. Betriebsbedingte Kündigungen seien nicht erfolgt.
Als „sehr positiv“ stufte der Vorstandsvorsitzende das Wertpapiergeschäft ein. Zum einem seien die Kurswerte um 12,8 Prozent auf 436 Millionen Euro gestiegen, andererseits habe man zusätzlich neue Geschäfte tätigen können. Die Zahl der Depots habe sich um 6,8 Prozent erhöht. Wertpapiere seien für die Kunden wesentlich attraktiver als Sparkonten. Leicht rückläufig verlaufen seien die Neuabschlüsse von Bausparern. Die 631 Neuabschlüsse hätten allerdings eine um 32,2 Millionen Euro oder 16,7 Prozent höhere Bausparsumme erbracht. Enorm sei die Nachfrage nach Immobilien, das Angebot jedoch klein. 66 Objekte, ein Drittel weniger als im Vorjahr, hätten vermittelt werden können.
Institut ein wichtiger Steuerzahler
Die Sparkasse sei ein wichtiger Steuerzahler mit 3,5 Millionen Euro Körperschafts- und Gewerbesteuer, zahle rund 60000 Euro Fremdenverkehrsbeitrag an die Kommunen. Mit einer Viertelmillion Euro an Spenden und Sponsoring seien 2019 rund 270 Vereine, Organisationen und Projekte unterstützt worden.
Für die eigenen Mitarbeiter habe man im Dezember eine Gutschein-Aktion zugunsten der heimischen Gastronomie gestartet. Bis dato seien Gutscheine im Wert von 9690 Euro eingelöst worden. Im Ausblick auf 2021 betonte Pawellek, dass die Hybrid-Beratung „auf allen Kanälen und im persönlichen Kontakt“ fortgeführt werde. Die Spendenplattform „WirWunder“ für Vereine starte. Noch heuer solle das erste Objekt der Immobilientochtergesellschaft fertiggestellt und vermietet werden. Dazu Pawellek: „Wir wollen Rendite erzielen, aber auch bezahlbaren Wohnraum schaffen.“ Pläne gebe es für Projekte in Traunstein, Grassau und Reit im Winkl.