Seebruck – Wie entwickelt sich die Arbeitswelt im Zuge der Digitalisierung? Welche Auswirkungen hat die Gestaltung eines Unternehmensgebäudes auf den Erfolg eines Unternehmens? Welche Arbeitsplatzlösung wünschen sich Arbeitnehmer? Was können Unternehmen bei der Grundrissgestaltung tun, um eine positive Arbeitsumgebung zu erschaffen? Und vor allem: Wie lässt sich diese Theorie optimal in die Praxis übersetzen? Diese Fragen standen im Mittelpunkt eines Fachseminars von Regnauer Hausbau mit Sitz in Seebruck. Architekt Robert Volz und Hans Georg Furtner, Leiter Verkauf Objektbau, setzten sich in Theorie und Praxis mit der Zukunft der Arbeitswelt auseinander. In seinem Gastvortrag zeigte Motivationstrainer Jörg Löhr zudem auf, welche Faktoren für effektive Veränderungsprozesse von entscheidender Bedeutung sind.
Covid 19 hat den Arbeitsalltag nachhaltig verändert. Auch dem Büro der Zukunft steht eine Veränderung bevor. So haben die vielen im Homeoffice verbrachten Monate den Stellenwert des Arbeitsplatzes als Ort sozialer Beziehungen offensichtlich werden lassen. Dabei sei klar geworden: Das kreative Denken braucht Anregungen von außen, den Dialog, den Austausch face-to-face – und damit einen Austausch, der in der durchstrukturierten Videokonferenz nun einmal nicht entsteht. Parallel verstärke die zunehmende Digitalisierung unserer Arbeitswelt den Einfluss des räumlich-sozialen Umfelds auf die Leistung, die Motivation und die Bindung des Einzelnen ebenso wie des Teams. Das mache die menschliche Arbeitswelt komplexer – und die moderne Bürolandschaft in der Folge ebenso. „Gerade in der aktuellen Situation wird demnach deutlich, wie wichtig ein Ort ist, der Menschen motiviert“, stellte Jörg Löhr fest.
Dabei gesteht der Unternehmensberater insbesondere auch der Arbeitsumgebung eine bedeutende Rolle zu. Denn er ist überzeugt, dass „wir in Zukunft Phasen der kollektiven Präsenz und Abwesenheit vom Büro erleben werden.“ Mit anderen Worten heißt dies: „Die flexible Nutzung von Arbeitsplätzen im Büro, Coworkingspace oder Innovationslabor wird Standard.“ Diesem Umstand müssen sich auch Büros und Gewerbeflächen unterordnen. Es bedürfe also Büros und Gewerbeflächen, die sich den Bedürfnissen der Arbeitnehmer anpassen statt sie einzuengen. Das gelte insbesondere deshalb, weil laut The Economist „Unternehmen mit flexiblen Arbeitsformen bis zu dreimal effektiver sind“.
Traditionelle Bürokonzepte passten daher nicht mehr in eine digitalisierte Welt. Damit stünden Unternehmen vor der Herausforderung, in ihren Büros ideale Bedingungen zu schaffen, um eine positive Entwicklung zu fördern.