Grassau – Die vergangenen Jahre liefen gut, nun legt Katek die Basis für die Fortsetzung seiner Wachstumsstrategie. Mit dem Gang an die Börse will Katek einen Netto-Emissionserlös zwischen 72 und 89 Millionen Euro erreichen. Die Erstnotierung an der Frankfurter Börse ist für den 4. Mai geplant. Noch bis Mittwoch, 28. April, können Aktien gezeichnet werden, die Preisspanne liegt zwischen 21 und 26 Euro.
Ein logischer
Schritt für die Firma
Katek gehört nach eigener Auskunft zu den führenden Elektronikunternehmen in Zukunftsbereichen wie E-Mobilität und erneuerbare Energien. Für viele Finanzexperten ist der Börsengang nach zwei Jahren massiven Wachstums ein logischer Schritt. Rainer Kopitz, Vorstandsvorsitzender von Katek, sagt es so: „Im Elektronikmarkt sind wir aktuell die Nummer zwei in Deutschland und das am schnellsten wachsende Unternehmen in Europa.“
Katek ist tief in der Region Rosenheim verwurzelt. 1982 wurde die Gruppe aus dem Kathrein-Verbund gelöst. Insgesamt 2600 Mitarbeiter zählt Katek, davon arbeiten in Grassau 430. Dort ist Katek für Kunden aus verschiedenen Innovations- und Wachstumsbranchen tätig, etwa in der E-Mobilität und der Medizintechnik. Die Gruppe erzielte 2020 einen Umsatz von 414 Millionen Euro, was einer Steigerung von 59 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der Gewinn vor Steuer, das operative Ergebnis, lag bei 5,5 Prozent oder 20,8 Millionen Euro. Angepeilt ist eine Spanne von 10 Prozent. Beeindruckend sind auch die absoluten Zahlen: Der Umsatz der Gruppe stieg von 164 Millionen Euro im Jahr 2018 über 261 Millionen in 2019 auf die besagten 414 Millionen Euro im vergangenen Jahr. Kurzfristig peilt Katek einen Umsatz von einer halben Milliarde an, weitere 100 Millionen Euro könnten mittelfristig durch den Erwerb weiterer Unternehmen hinzukommen.
Katek SE ist die Muttergesellschaft der Katek-Gruppe, einem Elektronikunternehmen, das Hardware- und Software anbietet, und zwar von der Entwicklung über die Fertigung bis hin zur Betreuung der Abnehmer durch damit verbundene Dienstleistungen. Das Leistungsspektrum deckt nach Auskunft von Katek den gesamten Lebenszyklus elektronischer Baugruppen und Geräte ab. Dabei setzt das Unternehmen nach eigenen Angaben auf verhältnismäßig geringe Mengen und hohe Qualität. Für die Zufriedenheit der Kunden spricht, dass Katek 93 Prozent seiner Erlöse für 2020 durch Transaktionen mit Stammkunden erwirtschaftete.
Wachstum in
zwei Bereichen
Wachsen will Katek nun in zwei Bereichen. Innerhalb des bestehenden Verbunds will man sich weiter auf hochwertige Elektroniklösungen konzentrieren, und zwar vor allem in den Bereichen „Internet der Dinge“, im Bereich der erneuerbaren Energie, der Elektromobilität und der Medizin.
Katek will sich außerdem durch Zukäufe stärken. Das Management will diese „anorganische Wachstumsstrategie“ mit Konzentration auf Deutschland, Österreich und die Schweiz fortsetzen.
Hauptaktionäre Prime Pulse und grosso tec AG werden zusammen 91 Prozent der Aktien halten. Prime Pulse, eine Beteiligungsgesellschaft aus München, hatte 2018 selbst Anlauf an die Börse genommen. Mangels Nachfrage und angesichts unsicherer Aussichten an den Märkten war die Emission aber wieder abgesagt worden.