Rosenheim/Mühldorf/Traunstein – „Es freut mich, dass sich der regionale Arbeitsmarkt im Mai weiterhin aufnahmefähig und dynamisch zeigt. Die Arbeitslosenzahl ist um 530 Personen auf 9220 zurückgegangen und liegt damit deutlich unter dem Wert von vor einem Jahr“, sagt Michael Schankweiler, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rosenheim. Schankweiler fügt jedoch einschränkend hinzu: „Das Vor-Corona-Niveau haben wir bei Weitem noch nicht erreicht.“
Beide Bezirke unter
der Landesquote
Die Arbeitslosenquote im Zuständigkeitsbereich der Arbeitsagentur Rosenheim (Stadt und Landkreis Rosenheim sowie die Landkreise Miesbach und BadTölz-Wolfratshausen) ist im Berichtszeitraum vom 14. April bis 12. Mai um 0,2 Prozentpunkte auf drei Prozent zurückgegangen (Vergleichsmonat Vorjahr: 3,5 Prozent). Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Traunstein (Landkreise Traunstein, Mühldorf, Altötting und Berchtesgadener Land) betrug im Mai 3,4 Prozent, das entspricht einem Rückgang von 0,2 Prozentpunkten gegenüber dem Vormonatswert.
Vor einem Jahr lag die Quote bei 3,8 Prozent. Beide Agenturbezirke liegen unter dem Landeswert. Die Arbeitslosenquote in Bayern betrug im Mai 3,6 Prozent.
• Für die Stadt Rosenheim errechnet sich eine Arbeitslosenquote von 4,8 Prozent (Vormonat 5,1; Mai 2020 5,6 Prozent). Derzeit sind 1759 Frauen und Männer ohne Arbeit.
• Im Landkreis Rosenheim liegt die Arbeitslosenquote bei 2,6 Prozent (Vormonat 2,8; Mai 2020: 3,2 Prozent). Die Zahl der Arbeitslosen insgesamt für den Landkreis beträgt 3795.
• Der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen weist im Mai eine Arbeitslosenquote von 2,8 Prozent auf (Vormonat 2,8; Mai 2020: 3,0 Prozent). Das entspricht 2010 beschäftigungslosen Bürgern.
• Im Landkreis Miesbach sind derzeit 1654 Bürger arbeitslos gemeldet, was einer Quote von 3,0 Prozent (Vormonat 3,2; Mai 2020: 3,4 Prozent) entspricht.
• Der Landkreis Traunstein hatte im Mai eine Arbeitslosenquote von 3,0 Prozent (Vormonat 3,2 ; Mai 2020 3,5 Prozent). 2990 Menschen sind arbeitslos gemeldet.
• Die Arbeitslosenquote im Landkreis Mühldorf lag im Mai bei 3,4 Prozent (Vormonat 3,6; Mai 2020 3,9 Prozent). 2286 Menschen waren arbeitslos gemeldet.
• Die Arbeitslosenquote im Landkreis Altötting betrug im Mai 3,2 Prozent (Vormonat 3,3; Mai 2020: 3,4 Prozent), 2037 Menschen sind arbeitslos gemeldet.
• Im Landkreis Berchtesgadener Land betrug die Quote im Mai 4,3 Prozent (Vormonat 4,6; Mai 2020 4,9 Prozent). 2270 Menschen sind arbeitslos gemeldet.
Jüngste und Älteste
besonders im Blick
Zwei Gruppen haben Schwankweiler und seine Traunsteiner Kollegin Jutta Müller besonders im Blick: Die 15- bis unter 25-Jährigen und die über 50-Jährigen. Bis 25 Jahre sind im Rosenheimer Bereich mit 770 deutlich weniger Menschen arbeitslos gemeldet als vor einem Jahr und nur unwesentlich mehr als vor zwei Jahren. Im Traunsteiner Bereich sind es 854 Jüngere unter 25 Jahren. Im Vorjahresvergleich ist das ein Rückgang um 31,6 Prozent.
„In der Altersgruppe 15 bis 25 sind sehr unterschiedliche Menschen, die individueller Konzepte bedürfen“, kommentiert Jutta Müller, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Traunstein. „Wir beraten Jugendliche, die keine oder nur vage Vorstellungen von ihrem Berufsweg haben, welche, die nach Ausbildungsende nicht unmittelbar in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen wurden oder auf weiterführende Schulen gehen. Wir haben auch ausgelernte Fachkräfte mit einigen Jahren Berufserfahrung oder Studienabsolventen. Die Bandbreite reicht vom unentschlossenen Schüler bis zum zielstrebigen jungen Erwachsenen“, so Müller.
Sorgen bereitet Schankweiler die Entwicklung der Arbeitslosigkeit bei den über 50-Jährigen. „Die Zahl der Menschen über 50 Jahre, die bei uns gemeldet sind, liegt mit 3930 auf dem Niveau des Vorjahres und deutlich über dem Wert von Mai 2019.“ Im Traunsteiner Bereich sieht es eher noch etwas schlechter aus. Bei den Älteren über 50 Jahre gebe es zwar einen Rückgang um 4,4 Prozent gegenüber April, im Vorjahresvergleich seien es aber aktuell 147 Menschen mehr. „Im Mai waren 3918 Menschen dieser Altersgruppe von Arbeitslosigkeit betroffen, das sind 40,9 Prozent aller Gemeldeten“, so Jutta Müller.
Bei den Langzeitarbeitslosen sei die Situation im Rosenheimer Zuständigkeitsbereich noch gravierender, so Schwankweiler, da habe sich in den letzten zwei Jahren die Zahl fast verdoppelt, stieg auf 2370 an. 2846 Langzeitarbeitslose, das sind 945 mehr als im Vorjahr, sind im Traunsteiner Zuständigkeitsbereich gemeldet.
Die Geschäftsführung beider Arbeitsagenturen setzt auf berufliche Qualifikation, auch mit Hilfe von Förderprogrammen, denn eine Berufsausbildung verringere die Gefahr der Langzeitarbeitslosigkeit deutlich.