Waldkraiburg/Aschau/Buchbach – Der Ausbau der Elektromobilität nimmt immer mehr Fahrt auf und macht auch vor heimischen Unternehmen nicht Halt. Immer mehr Firmen im Landkreis installieren auf ihrem Betriebsgelände Ladesäulen, um den Umstieg auf E-Fahrzeuge zu erleichtern.
Tankstelle für
Firmenfahrzeuge
Zum Beispiel das Gummiwerk Kraiburg. Seit Ende Juni gibt es am betriebseigenen Parkplatz drei Ladesäulen für die elektrischen Dienstfahrzeuge von Mitarbeitern und die Poolfahrzeuge für Boten- und Besorgungsfahrten. Während der Arbeitszeit können parallel bis zu sechs Fahrzeuge geladen werden.
„Um den Bedarf an Stromtankstellen auch künftig zu decken, haben wir bereits Vorkehrungen für den weiteren Ausbau der Ladeinfrastruktur getroffen“, sagt Günther Beisser, Leitung Anlagenplanung bei dem Hersteller von Kautschuk- und Silikonmischungen mit Sitz in Waldkraiburg.
Erste positive Erfahrungen hat auch die Firma Bauer in Buchbach gemacht. Fünf Ladepunkte stehen dort auf dem Firmengelände bereit, jederzeit und kostenlos für Gäste des Unternehmens und Mitarbeiter mit Firmenfahrzeugen. „Je nach Bedarf werden wir in Zukunft noch weitere erstellen“, so der Geschäftsführende Gesellschafter Franz Bauer.
Beim Automobilzulieferer ZF in Aschau-Werk befindet sich das Projekt laut Auskunft der Abteilung Technischer Service mit vier Ladepunkten „in der Erprobungs- und Startphase. Die Anzahl an zu ladenden Fahrzeugen steigt derzeit mit jedem Monat“. Aufgrund versetzter Arbeitszeiten und Umsicht der Fahrzeugbesitzer komme es noch zu keinen Engpässen.
Privatfahrzeuge von Mitarbeitern können die Elektrotankstellen derzeit nicht nutzen, teilt die Unterkommunikation des Gummiwerks Unternehmen auf Anfrage mit und begründet dies mit dem großen Verwaltungsaufwand, den die energierechtliche Gesetzgebung mit sich bringe.
Das Problem: Produzierende Industriebetriebe haben vergünstigte Strombezugskonditionen, die für den Dritt-Verbrauch durch private E-Fahrzeuge nicht gelten. Es müssten also höhere Strompreise nachbezahlt werden.
Auch die Firma Netzsch stellt deshalb bis auf Weiteres auf dem Betriebsgelände keine Ladesäulen-Infrastruktur zur freien Nutzung für Mitarbeiter zur Verfügung. Das teilt Facility-Manager Martin Kalleder mit. Für die drei Elektro-Poolfahrzeuge werden nach seinen Worten zur Zeit drei Ladepunkte im Werk II installiert.
Privat-Pkw können
nicht dort tanken
Das Unternehmen hat laut Kalleder der Stadt, beziehungsweise den Stadtwerken allerdings angeboten, auf dem neuen Parkplatz Ost an der südlichen Einmündung zur Neutraublinger Straße maximal 20 öffentlich nutzbare E-Ladesäulen zu erstellen. Dieser Standort sei zentral und auch für Mitarbeiter anderer Unternehmen wie MD, Miraphone oder Atoma gut erreichbar. Der Strombezug wäre dann samt Abrechnungsplattform Sache der Stadtwerke.hg