Rosenheim – „Weniger ist mehr“, ein Grundgedanke, mit dem sich die Möbelhersteller bereits seit Jahren beschäftigen, um den Trend zu einem minimalistischen Einrichtungsstil Rechnung zu tragen. Von diesem Grundgedanken ließ sich auch die Jury des Gestaltungswettbewerbs „Die Gute Form“ der Schreiner-Innung Rosenheim leiten, als sie in diesem Jahr den ersten Preis für ein exzellent gestaltetes Gesellenstück im Tischler- und Schreinerhandwerk vergaben. Ihr Favorit war ein „hängender Sekretär“, den Samuel Thalhammer aus Bernau vom Raublinger Ausbildungsbetrieb Florian Bauer, Holz & Handwerk, selber entwarf und herstellte. „Das Prüfungsstück hat mit seiner minimalistischen Einfachheit überzeugt. Auserlesen und platzsparend fügt es sich schon fast als modernes Kunstwerk aus Eiche in jeden Raum ein und ist dennoch funktionell nutzbar. In seiner maximalen Schlichtheit setzt der Sekretär einen klaren Schwerpunkt“, urteilte das Gremium. Für den Betrachter wurden die vielen Funktionen dann auch erst auf den zweiten Blick sichtbar, was das Möbelstück besonders interessant macht. Außerdem wurde die Gestaltung im Inneren konsequent weitergeführt. Der zweite Preis ging an Franziska Osenstätter aus Bernau vom Ausbildungsbetrieb Richard Schauer GmbH, Rohrdorf. Ihr Tisch überzeugt mit feiner Materialstärke und ausgewogenen Proportionen. Der Korpus aus Furnierholz in Kombination mit hellem Linoleum zeigt hohe Materialästhetik. „Die Details sind sorgfältig abgestimmt und unterstreichen die Funktionalität und klare Formgebung“, so die Jury. Niclas Neumann aus Raubling, der seine Ausbildung ebenfalls in der Schreinerei Richard Schauer GmbH, Rohrdorf, absolvierte, erhielt den dritten Preis für seine Sitztruhe. Das Prüfungsstück überzeugt die Jury in seiner mutigen Ästhetik auf Grundlage der Asymmetrie und rustikal anmutenden Formgebung. Marvin Jürgen Mortensen aus Raubling, der seine Ausbildung bei der Holz-Design Gigler GmbH & Co. KG in Neubeuern absolvierte, erhielt für sein Sideboard eine Belobigung. Denn dem Erbauer war es gelungen, ein alltagsnahes Gesellenstück mit klarer Funktionalität und Formgebung zu gestalten. Die Jury, die in diesem Jahr die Exponate im Hinblick auf Design, Nützlichkeit, Ergonomie und Funktionalität bewertete, setzte sich aus Michaela Firmkäs (Ortsheimatpflegerin Nußdorf), Mirjam Berndanner (Geschäftsführung der Kreishandwerkerschaft Rosenheim), Daniel Artmann (Zweiter Bürgermeister in Rosenheim), Hans Widmann (Berufsschullehrer, Berufsschule Rosenheim), Josef Oberniedermaier (stellvertretender Schulleiter der Fachschule für Holztechnik in Rosenheim) zusammen.