Netzsch investiert in Klimaschutz

von Redaktion

PV-Anlagen und Grundwassernutzung – Einsparung von 810 Tonnen Kohlendioxid

Waldkraiburg – Im Rahmen seiner strategischen Standortentwicklung will der Pumpenhersteller Netzsch seine drei Waldkraiburger Werke – Liebigstraße, Geretsrieder Straße und Daimlerstraße – bis 2023 am Standort Geretsrieder Straße zusammenführen.

Zu diesem Zweck wird dort derzeit auf einer Grundfläche von 11000 Quadratmetern eine große Montagehalle mit einem auf 4000 Quadratmetern aufgesetzten Bürotrakt errichtet.

Einsatz fossiler Energie reduzieren

Dabei geht Netzsch in der Energieversorgung einen neuen Weg: Durch Grundwassernutzung und Photovoltaik (PV) soll der Einsatz fossiler Brennstoffe weitestgehend reduziert werden.

Martin Kalleder, zuständig für das Gebäudemanagement des Unternehmens, erklärt dazu: „Durch den Einsatz moderner hochenergieeffizienter Technologie soll der jährliche Energieverbrauch von Gas und Strom von derzeit 12 Millionen Kilowattstunden auf 9,6 Millionen Kilowattstunden gesenkt werden.“

Diese Einsparung bringe eine Reduktion des Kohlendioxidausstoßes um 810 Tonnen mit sich und bedeute für das Unternehmen, ausgehend vom aktuellen Energiekostenniveau, eine Einsparung von 150000 Euro pro Jahr. „Wir versuchen, einen möglichst klimaneutralen Campus zu entwickeln“, so Kalleder.

Die Kohlendioxid-Reduktion ergibt sich aus der Nutzung des PV-Stroms anstelle von Kohlestrom und durch den Einsatz von Grundwasser zum Kühlen und Heizen anstelle von Erdgas. Nach Fertigstellung des Projekts im kommenden Jahr würden lediglich noch der bisherige Bürotrakt und die bestehende Metallfertigungshalle zu 50 Prozent mit Erdgas versorgt. Gefördert wird das Grundwasser, Kalleder zufolge, mit einer Temperatur von acht bis zehn Grad über zwei Saugbrunnen aus etwa 40 Meter Tiefe. Ein Schluckbrunnen leite das Wasser dann wieder in den Untergrund.

„Der gesamte Neubau wird ohne den Einsatz fossiler Energieträger nur mit Grundwassernutzung über Wärmepumpen beheizt und im Sommer gekühlt“, so Kalleder.

In zehn Jahren
amortisiert

Außerdem würden auf den Dächern des Neubaus und der benachbarten Metallfertigungshalle auf einer Fläche von insgesamt 9000 Quadratmetern PV-Anlagen mit einer Leistung von insgesamt etwa 560 Kilowatt-Peak installiert. Damit werde die Grundlastversorgung bzw. der Mehrverbrauch an Strom durch Lagerautomatisierung sowie Wärmepumpenbetrieb gedeckt.

Für den neuen Bürotrakt seien Decken-Heiz- und -Kühlsegel vorgesehen. Die Kosten für diese umweltfreundliche Energiegewinnung, die teilweise staatlich bezuschusst werde, beziffert Kalleder auf 1,5 Millionen Euro.

Für die PV-Anlage rechnet man im Unternehmen mit einer Amortisationsdauer von zehn Jahren.

Öffentliche E-Ladesäulen auf Firmenparkplatz

Für die drei E-Poolfahrzeuge des Waldkraiburger Unternehmens installiert die Firma Netzsch zurzeit im Werk II drei Ladepunkte. Für Mitarbeiter werde bis auf Weiteres auf dem Betriebsgelände keine weitere Ladesäulen-Infrastruktur zur freien Nutzung zur Verfügung gestellt. Als produzierender Industriebetrieb bezieht das Netzsch vergünstigten Strom, der Drittverbrauch für E-Fahrzeuge sei nicht vergünstigt.

„Allerdings haben wir den Stadtwerken Waldkraiburg angeboten, dass auf dem neuen Parkplatz Ost an der südlichen Einmündung an der Neutraublinger Straße maximal 20 öffentlich nutzbare E-Ladesäulen erstellt werden dürften, da der Standort zentral auch für Mitarbeiter anderer Unternehmen gut erreichbar bzw. nutzbar wäre“, so das Unternehmen. Die Stromabrechnung läge dann für alle in der Zuständigkeit der Stadtwerke Waldkraiburg. Nach Auskunft der Stadt ist die Errichtung der E-Ladesäulen erst in ein paar Jahren geplant. Gespräche zur genaueren Planung würden jedoch bald geführt.baf

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