Erneuter Lockdown wäre das Aus für viele Betriebe

von Redaktion

Aktueller Konjunkturbericht der IHK zeigt steigende Stimmung nach Lockerungen der Corona-Beschränkungen

Altötting/Mühldorf – Nach den Lockerungen der Corona-Beschränkungen ist die Stimmung der Wirtschaft in den Landkreisen Altötting und Mühldorf gestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt die IHK für München und Oberbayern mit dem Herbst-Konjunkturbericht.

Die Unternehmen in der Region Inn-Salzach sind mit ihrer aktuellen Geschäftslage spürbar zufriedener als noch im Frühjahr. Die IHK hatte die Befragung vor dem jüngsten Anstieg der Infektionszahlen sowie vor den neuerlichen Verschärfungen der Corona-Vorgaben durchgeführt.

Rund jedes zweite Unternehmen bezeichnet seine Lage als gut, weniger als jedes zehnte als schlecht. Ein wesentlicher Grund für die gestiegene Stimmung dürften die zum Großteil ausgelaufenen Corona-Beschränkungen sein. Zum Zeitpunkt der vorherigen Umfrage im Frühjahr war die Geschäftstätigkeit in Teilen der Wirtschaft, etwa im Einzelhandel oder Tourismus, noch stark eingeschränkt. Die Geschäfte laufen aktuell sogar etwas besser als unmittelbar vor der Corona-Pandemie. Sie könnten sogar noch besser laufen, würden starke Preissteigerungen, Lieferengpässe und der Fachkräftemangel das Angebot nicht beschränken.

Aktuell melden 71 Prozent der Unternehmen Geschäftshemmnisse aufgrund von starken Preissteigerungen, 63 Prozent berichten von Materialknappheit und 51 Prozent können offene Stellen längerfristig nicht besetzen. Von den Preissteigerungen und den Lieferengpässen ist das bayerische Chemiedreieck im bayernweiten Vergleich überdurchschnittlich stark betroffen.

26 Prozent der Unternehmen rechnen mit einer Belebung, 16 Prozent mit einer Eintrübung. Sorgen bereiten den Unternehmen auch in den kommenden Monaten der Fachkräftemangel, den 67 Prozent als Geschäftsrisiko ansehen, sowie die hohen Energie- und Rohstoffpreise, die 60 Prozent als Risiko einstufen. Auch die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen werden von 54 Prozent als Risiko bewertet. Diese Vorsicht überträgt sich auf die Investitionsplanungen. Mit einem Saldo von acht Punkten sinken sie sogar leicht im Vergleich zur Vorumfrage im Frühjahr. Ihre Beschäftigungspläne haben die Unternehmen hingegen etwas angehoben: 20 Prozent möchten neue Stellen schaffen, sieben Prozent Stellen abbauen. „Die Bayerische Staatsregierung muss ihr Versprechen halten, dass es keinen erneuten Lockdown geben wird. Das würde die wirtschaftliche Erholung abwürgen und das Aus für viele Betriebe in der Region bedeuten. Die notleidenden Geschäftsleute haben die Pandemie nur dank der Wirtschaftshilfen, die die IHK für ganz Bayern abwickelt, überstanden. Neue Betriebsschließungen wären für sie eine Katastrophe“, sagt Ingrid Obermeier-Osl, Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Altötting-Mühldorf und IHK-Vizepräsidentin. Sie plädiert zudem für eine schnelle Regierungsbildung im Bund. Sie betont, dass es vordringliche Aufgabe der Politik sein müsse, vor allem die hohen Steuern und Abgaben auf den Strompreis entschieden zu senken, die Verwaltung verbindlich zu digitalisieren sowie Planungs- und Genehmigungsverfahren deutlich zu beschleunigen.

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