„Eigene Wege gehen“

von Redaktion

Rimstinger Outdoor-Marke Maloja stattet US Biathlon-Team für Olympia aus

Rimsting – „Nachhaltigkeit ist nicht Teil unseres Marketings, es ist unser Selbstverständnis“, sagt Peter Räuber, einer von zwei Geschäftsführern der Sport- und Streetwear-Firma Maloja. Die nachhaltige Kleidungsfirma gibt es bereits seit 17 Jahren. „Im kommenden Jahr werden wir volljährig“, scherzt der zweite Geschäftsführer im Bunde, Klaus Haas.

Trend der
Nachhaltigkeit

Wer jetzt denkt, dass Maloja, wie so viele Kleidungsfirmen, auf den Trend der Nachhaltigkeit aufspringt, liegt falsch. In der jetzt erschiene Unternehmensbiografie „Eigene Wege gehen“, erzählt Autor Alexander Provelegios, wie Maloja sich seit 17 Jahren einen nachhaltigen – im doppelten Sinn – Erfolg aufgebaut hat.

Angefangen hat alles 2004 mit Peter Räubers Vision eine Bike-Bekleidungsfirma zu gründen und Klaus Haas kaufmännischem Wissen ein Unternehmen aufzubauen. Heute hat Maloja ihren Firmensitz im Gemeindebereich von Rimsting – auf einem Bauernhof und Flagship-Stores in München, in Seoul, Südkorea und in Stowe im Bundesstaat Vermont in den USA.

Bürgermeister Andreas Fenzl ist stolz, dass sich Maloja gerade Rimsting als Firmensitz ausgesucht hat. „Es ist eine international tätige Firma“, so der Bürgermeister. Abgesehen von der Gewerbesteuer, die das Unternehmen der Gemeinde einbringt, sei es schön, dass im Ort Arbeitsplätze geschaffen werden. „Vielleicht steckt auch unsere schöne Gegend hinter dem ein oder anderem Design“, überlegt Fenzl.

Knapp 50 Mitarbeiter arbeiten in einem großzügig ausgebauten Stadel im Gemeindebereich Rimsting. Die Möbel sind bunt zusammengewürfelt, die Technik, modern und auf dem neuesten Stand. „Als wir nach Rimsting rausgezogen sind, wurde uns bewusst, warum es Industriegebiete gibt“, sagt Peter Räuber lachend. Die Internetverbindung sei eher rudimentär gewesen. Doch anstatt die idyllische Idee, den Hauptsitz auf einem Bauernhof zu haben, aufzugeben, musste eben ein Funkmast her.

Eine Anekdote, die stellvertretend für die gesamte Marke steht: Der konforme Weg wäre sich in ein Industriegebiet anzusiedeln, doch Haas und Räuber halten es eher wie Robert Lee Frost. „Im Wald zwei Wege boten sich mir dar, ich ging den, der weniger betreten war. Dies veränderte mein Leben!“

Und auf dem Weg mussten die beiden Geschäftsführer das ein oder andere Hindernisse überwinden. „Wir haben unser Lehrgeld bezahlt“, sagt Haas.

In all den Jahren war es den Geschäftsführern wichtig, dass sie langfristige Partnerschaften mit ihren Produzenten aufzubauen. 70 Prozent der Maloja-Produkte werden in Europa produziert, 30 Prozent in Asien. Seit 2014 hat die Outdoormarke ihre eigenen Produktionsstätten in Bulgarien. Moderne Maschinen ermöglichen eine hohe Qualität bei der Verarbeitung der Materialien.

Maloja produziert pro Jahr zwei Kollektionen: eine Sommer- und eine Winterkollektion. Die Kleidungsstücke werden in einer limitierten Stückzahl hergestellt.

Breites Spektrum an
Funktionskleidung

Die Sport- und Streetwear Marke deckt ein breites Spektrum an Funktionskleidung ab. Aktivwear für die verschiedenen Radsportdisziplinen, für das Wandern und Klettern, für die Wintersportarten, aber auch für das Yoga und Schwimmen. Dazu die passenden Streetstyles sowie Dirndl. Die Sommer- und Winterkollektion stehen immer unter einem Motto. Heuer heißt es: „Soul in the Woods“ – eine Referenz an die allererste Kollektion. Durch Kooperationen schafft es Maloja, das ganze Jahr eine hohe Auslastung ihrer Produktionsstätten zu erzielen. Wie ihre Bekleidung sind auch die Kolloberationen weit gefächert. Maloja hat die Mitarbeiter einer Kaffeerösterei ausgestattet. Für die Landwirtinnen einer Molkerei hat die Marke Stallmütze entwickelt. Durch eine bestimmte Membran schützt die Mütze die Haare vor Stallgerüchen. „Eines unserer schönesten Funktionsprodukte“, sagt Peter Räuber. Und so generiert Maloja mit ihren Tochterfirmen, der VioModa Produktion in Bulgarien, einen Umsatz von über 30 Millionen Euro pro Jahr.

Maloja ist zudem bei den kommenden Olympischen Spielen vertreten. Die Rimstinger Firma stattet seit 2018 das US-Biathlon-Team aus. „Etwas was ich mir bei der Gründung nicht hätte träumen lassen“, so Geschäftsführer Räuber. Das Ganze, das zeigt die Unternehmensbiografie klar, war durch den inneren Antrieb und die Wertehaltung Malojas möglich. „Trau dich, das zu leben“, gibt Klaus Haas dem Leser mit.

Das Buch

Das Buch „Eigene Wege gehen, die Maloja-Story über inspiriertes Arbeiten, behutsames Wachsen und nachhaltigen Erfolg“ von Alexander Provelegios ist im Europaverlag erschienen. Es kostet 25 Euro. IBAN: 978-3-95890-360-9

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