Gewerkschaft rät zu Betriebsratswahlen

von Redaktion

NGG fordert mehr Mitbestimmung Beschäftigter im Lebensmittel- und Gastgewerbe

Rosenheim – Beschäftigte, die sich im Landkreis über schlechte Arbeitsbedingungen ärgern, sollen sich stärker um ihre Interessen kümmern – und die Vorbereitung der Betriebsratswahlen im nächsten Jahr unterstützen. Dazu ruft die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) auf.

„Betriebsräte helfen nicht nur, Jobs zu sichern. Sie geben auch kreative Impulse aus der Belegschaft an die Chefetage weiter und tragen dazu bei, Firmen fit für die Zukunft zu machen“, sagt Manuel Halbmeier, der Geschäftsführer der NGG-Region Rosenheim-Oberbayern. Doch ein Großteil der Menschen, die im Landkreis Rosenheim in der Lebensmittelbranche – rund 4200 Beschäftigte – und im Gastgewerbe – rund 5500 Beschäftigte – arbeiten, könne nicht auf eine Arbeitnehmervertretung bauen. Das liege daran, dass gerade in Kleinbetrieben viele Chefs die Gründung eines Betriebsrats blockierten, berichtet der Gewerkschafter.

Wenn man wisse, wie es geht, sei eine Betriebsratswahl allerdings etwas, vor dem niemand zurückschrecken müsse. Beschäftigte im Gastgewerbe oder in der Ernährungsindustrie, die eine Betriebsratswahl in ihrer Firma organisieren wollen, können sich dabei an die NGG wenden. Die Gewerkschaft bietet Unterstützung beim Aufbau einer Arbeitnehmervertretung – vom rechtlichen Know-how bis zum Organisationsmanagement. Die NGG appelliert an die Beschäftigten, sich im Betrieb schon jetzt über die Kandidaten zu informieren, oder sich selbst zur Wahl aufstellen zu lassen.

Die nächsten Betriebsratswahlen beginnen im kommenden März. Belegschaften ab fünf Mitarbeitern können die Wahl einleiten. Dabei gelten neue Regeln: Das in diesem Jahr eingeführte Betriebsrätemodernisierungsgesetz stärkt die Position der Beschäftigten. Dabei nutze die Mitbestimmung auch den Unternehmen. Nach einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung sind Unternehmen mit Betriebsrat durchschnittlich 18 Prozent produktiver als Unternehmen, bei denen es diese Mitbestimmung am Arbeitsplatz nicht gibt. Denn Arbeitnehmervertretungen erkennen mögliche Probleme im Arbeitsalltag schneller.

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