Rosenheim – Der Bau bleibt krisenfest – und wird zusätzliche Manpower brauchen. Der neue Vorsitzende der IG BAU Oberbayern, Harald Wulf, spricht von einer „Beschäftigungsoffensive“, die auf den Bau in Rosenheim zukomme. „Es wird höchste Zeit, deutlich zu machen, dass die Branche eine gute Jobperspektive bietet“, so Wulf. Dazu passe das Lohn-Plus, das die Gewerkschaft jetzt erreicht habe: insgesamt 6,2 Prozent. Für jeden Weg zur Baustelle bekommen Bauarbeiter künftig zwischen sechs und acht Euro pro Tag zusätzlich, so die Gewerkschaft. Für den Fall, dass die Distanzen zwischen Bauunternehmen und Baustelle zu groß sind, um sie täglich zu fahren, haben IG BAU und Bau-Arbeitgeber je nach Entfernung eine Wegezeit-Entschädigung zwischen 18 und 78 Euro pro Woche vereinbart. Damit sei der IG BAU ein „Durchbruch bei den Tarifverhandlungen“ gelungen. Die Gewerkschaft spricht von einem „Zukunftspaket Bau“, mit dem die Berufe der Branche und damit auch eine Ausbildung auf dem Bau attraktiver geworden seien.
Vorausgegangen sei eine ungewöhnlich harte Tarifauseinandersetzung. Ein bundesweiter Baustreik habe in der Luft gelegen. „Vor der Baubranche in Rosenheim liegt jetzt eine Mammutaufgabe“, meint Wulf. „Die neue Bundesregierung ‚ampelt‘ neue Bauaufträge. Es wird deshalb bei vollen Auftragsbüchern bleiben.“ Die Lohnsteigerung erfolge in drei Stufen. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrages gehe bis Ende März 2024.