Die Rückkehr der Schorlen

von Redaktion

Adelholzener Alpenquellen mit positiver Jahresbilanz – Standort soll ausgebaut werden

Siegsdorf – Die Adelholzener Alpenquellen sind gut durch das zweite Corona-Jahr gekommen. Die Bilanz des Siegsdorfer Getränkeherstellers fällt für 2021 positiv aus: höherer Absatz als 2020, eine neue Produktlinie – und sogar Süßgetränke feierten ein Comeback. In Zukunft will die Firma weiter expandieren.

Im vergangenen Jahr sind die Abfüllmaschinen in Bad Adelholzen heißgelaufen. 575,7 Millionen Füllungen an Wasser, Heilwasser und Süßgetränke liefen durch die Anlagen in Flaschen. Das entspricht dem Niveau von der Zeit vor der Corona-Krise, heißt es vonseiten des Unternehmens.

Absatz um zwei Prozent gesteigert

Zugute kamen der Firma die teils gelockerten Corona-Vorschriften. Denn im ersten Jahr der Pandemie war die Gastronomie lange Zeit geschlossen und die Menschen mussten während der Lockdowns daheim bleiben. Der Absatz aus PET-Mehrweg-Halbliterflaschen für unterwegs und die Bestellungen der Restaurants fielen laut Adelholzener weg.

Insgesamt steigerte der größte Mineralbrunnen Bayerns seinen Absatz 2021 um zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Möglich sei das vor allem durch die Stärke des Glas-Individual-Gebindes gewesen. Im Jahresvergleich legte das Segment um 2,3 Prozent zu. „Wir haben in den vergangenen Jahren eine eigene überregionale Vertriebsstruktur aufgebaut und etabliert“, sagt Geschäftsführer Stefan Hoechter. „Durch diesen Ausbau konnten wir unser Glas-Portfolio weiter stärken.“ Auch die größere Nachfrage nach Süßgetränken habe zum Absatzplus beigetragen. Nach Angaben von Adelholzener waren viele Jahre lang vor allem die Mineralwässer der Firma gefragt. 2021 legte das Segment Erfrischungsgetränke um 4,1 Prozent gegenüber 2020 zu. Das Unternehmen möchte diesen Trend nutzen. Anfang 2022 hat es die Limonaden-Sorten Orange und Zitrone unter dem Namen „Primella“ auf den Markt gebracht.

Und auch in den Monaten zuvor wurden neue Produkte entwickelt. Die Linie, zu der auch das St. Primus Heilwasser gehört, hat Adelholzener um zwei Mineralwässer und zwei Schorlen ergänzt. „Unser Anspruch ist es, mit neuen Produkten und Gebinden neue Impulse zu setzen und uns so immer wieder bei den Verbrauchern zu bewerben“, sagt Hoechter.

2021 hatte Adelholzener nach eigenen Angaben – wie viele andere Gewerbe auch – mit höheren Preisen zu kämpfen – insbesondere im Energiebereich, aber auch bei Packmitteln wie Kartonagen. „Mittelfristig wird die Getränkebranche diese Steigerungen nicht abfedern können“, heißt es vonseiten des Unternehmens.

Für 2022 hat sich Adelholzener viel vorgenommen. Seit Jahren ist die Firma mit ihren 600 Mitarbeitern in der Region auf Expansionskurs, erweitert ihr Gelände stetig. Die Produktionskapazitäten am Firmensitz in Siegsdorf noch weiter zu erhöhen, ist laut Geschäftsführer Peter Lachenmeir jedoch bald nicht mehr möglich. „Langsam aber sicher stoßen wir mit dem bestehenden Bebauungsplan auf dem Werksgelände an die Grenzen der Ausbaufähigkeit“, berichtet er. Aktuell laufen daher Gespräche mit den Gemeinden Siegsdorf, Bergen und den zuständigen Behörden, um das Firmengelände weiter zu erschließen. Das Unternehmen hat einen Entwicklungsplan erarbeitet, das „Zukunftskonzept 2040“. Darin ist festgehalten, dass in Bad Adelholzen neue Produktionshallen gebaut werden und ein Parkhaus für Mitarbeiter errichtet werden sollen. Dazu muss die vorbeilaufende Kreisstraße verlegt werden.

Parkhaus soll
2023 entstehen

Zudem sollen 2025 alte landwirtschaftliche Gebäude in Bad Adelholzen abgerissen werden, um Platz für den Ausbau zu schaffen. Geplant ist, dass die Häuser im nahen Sonnleiten neu errichtet werden. Werden die Genehmigungsverfahren in diesem Jahr abgeschlossen, kann 2023 laut Unternehmen mit dem Bau des Parkhauses begonnen werden.

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