Mühldorf – Während viele Wirtschaftsunternehmen in während der Corona-Pandemie schwierige Zeiten erleben, freut sich ODU über ein starkes Ergebnis. „2021 war trotz aller Schwierigkeiten ein sehr gutes Jahr“, urteilt Dr. Kurt Woelfl, Sprecher der Geschäftsführung, und verkündet einen neuen Rekord. 245 Millionen Euro setzte der Hersteller von Steckverbindern um, im Jahr davor waren es 220 Millionen. Zum Vergleich: 2011 übersprang ODU erstmals die Marke von 100 Millionen Euro Umsatz. Denis Giba, in der Geschäftsführung für den Vertrieb zuständig, sagt: „Es gibt eine gewissene Tiefenentspanntheit im Unternehmen.“
Auf Zuverlässigkeit
angewiesen
Die dürfte sich aber nur auf das Ergebnis des letzten Jahres beziehen, denn der Weg dorthin war nicht leicht. Vor allem Materialknappheit führte nach Angaben der Geschäftsführer zu manchem Krisengespräch mit Kunden, zu flexiblen und innovativen Ideen und Lösungen. „Es war eine Herausforderung, unsere Fertigung und unsere Dienstleistungen im Corona-Jahr aufrecht zu erhalten“, sagt Woelfl. Das sei so wichtig, weil ODU für viele Alleinlieferant sei. „Wenn wir nicht liefern, können unsere Kunden ihre Produkte nicht herstellen.“
Dass das Jahr trotz der harten Rahmenbedingungen so erfolgreich gelaufen sei, hat laut Giba drei Gründe: die kompromisslose Qualität der Stecker, die absolute Verlässlichkeit des Unternehmens auch in der Kommunikation mit den Kunden und die Verteilung auf vier spezialisierte Märkte. Da ODU nicht auf industriellen Massenmärkten tätig sei, sei das Unternehmen auch etwas unabhängiger von Schwankungen der Konjunktur.
Der Erfolg kam 2021 auch den Mitarbeitern zugute, sagt Finanzchef Dr. Josef Leitner. Es habe keine Kurzarbeit gegeben und natürlich einen Corona-Bonus. „Wir wollen Verlässlichkeit in alle Richtungen, auch gegenüber unseren Mitarbeitern.“ Das sind weltweit aktuell 2400, 1400 davon arbeiten im Mutterwerk in Mühldorf. 140 davon sind Auszubildende oder Studenten in zwölf verschiedenen Fachrichtungen. Neu sei ein duales Studium im Bereich IT. Das Wachstum des vergangenen Jahres habe sich in allen Regionen vollzogen, in denen ODU aktiv ist, betont Geschäftsführungssprecher Woelfl. Also auch in Fernost oder auf dem amerikanischen Kontinent. Die weltweite Produktion an vier Standorten in Mühldorf, Rumänien, China und Mexiko mache ODU unabhängiger von politischem Druck und Handelsbeschränkungen.
Damit das so bleibt, will ODU heuer 58,8 Millionen Euro investieren, nach Angaben Leitners zwei Drittel davon in Mühldorf. „Auch diese Investitionssumme ist ein Rekord“, sagt Leitner. Wie in den vergangenen Jahrzehnten auch, kann der Steckerhersteller diese Investitionen ohne Kredite finanzieren. „Wir wollen unabhängig bleiben“, sagt Woelfl.
Das gilt auch für das Gesellschaftsmodell, es gebe keine Überlegungen andere Unternehmen zu kaufen, ODU übernehmen zu lassen oder an die Börse zu bringen. Giba spricht von dem Ziel einer „ewigen Existenz“, Wachstum und Expansion seien auf Langfristigkeit ausgerichtet. „Wir wollen kontinuierlich und organisch wachsen.“ Das sei eine „sehr erstrebenswerte Strategie“, die ODU exorbitanten Wachstumsraten vorziehe. Geschäftsführer Woelfl spricht von Verlässlichkeit. Das zeigen auch die Zahlen der letzten Jahre: Seit 2011 wächst ODU in jedem Jahr um durchschnittlich zehn Prozent.
Mit dieser Strategie soll auch 2022 erfolgreich werden, die Auftragsbücher seien prall gefüllt, zeigt sich die Geschäftsführung optimistisch. „Wir planen wieder mit einem Rekord“, sagt Woelfl und nennt einen Umsatz von 265 Millionen Euro als Ziel. Und er sagt: „Zwei Drittel des Wachstums erzielen wir in Mühldorf.“