Spedition Eberl aus Nußdorf übernimmt Teil der Obermaier-Transporte aus Prien

von Redaktion

Elf Lastkraftwagen mit insgesamt 30 ziehenden und gezogenen Einheiten für den Fernverkehr werden übergeben – Mitarbeiter bleiben erhalten

Prien/Nußdorf – In der Logistik-Branche ist von Natur aus schon viel in Bewegung. Wenn sich dann auch noch abseits der Straßen hinter den Türen der Schaltzentralen etwas tut, dann kommt es auch zu besonderen Veränderungen. So bei einer jüngst im Chiemgau erfolgten Unternehmensnachfolge. Die in Nußdorf stationierte Eberl Internationale Spedition hat einen Teil der Guido Obermaier Transporte aus Prien-Bachham übernommen und mit ihr 16 Mitarbeiter.

Geschäftsführer Thomas Eberl und Guido Obermaier betonen im Gespräch mit den OVB-Heimatzeitungen, dass es sich bei den Vereinbarungen um eine Teilbetriebsübernahme handle. Elf Lastkraftwagen mit insgesamt 30 ziehenden und gezogenen Einheiten für den Fernverkehr hat Obermaier an die Firma Eberl übergeben. Den gesamten Immobilienbestand und zwei Lastkraftwagen – unter anderem für Holztransporte – behielt Guido Obermaier für seinen weiterhin selbstständigen Betrieb. Kernpunkt der Teilübernahme ist der Skandinavien-Markt. Diesen hat Obermaier bislang schwerpunktmäßig erfolgreich bedient. Eberl hingegen war in den Ländern Schweden, Norwegen und Finnland bislang nicht selbst vertreten, sodass sich durch die Zusammenlegung gute Synergieeffekte ergeben. Dazu sagt Thomas Eberl: „Wir freuen uns, die Aktivitäten des Skandinavien-Spezialisten Obermaier Transporte in unsere Unternehmensgruppe zu übernehmen. Da wir seit über 18 Jahren mit einem Großkunden in Schweden zusammenarbeiten, können wir unser bestehendes Portfolio ergänzen und abrunden.“ Das eröffne dem Unternehmen weitere Potenziale.

Alle 16 von Obermaier übernommenen Arbeitsplätze blieben erhalten, sagt Eberl. Er betont: „Wir freuen uns über frisches Know-how sowie auf neue, erfahrene und qualifizierte Mitarbeiter.“ Guido Obermaier (49) war es wichtig, für seinen Betrieb eine mittelständische und bayerische Lösung mit Zukunft gefunden zu haben, erklärt er: „Die Familien Eberl und Obermaier kennen und schätzen sich seit vielen Jahren und so sind wir zuversichtlich, dass Obermaier Transporte in besten Händen ist“. Zu den aktuellen Themen und Sorgen von Logistik-Unternehmen gehören natürlich die Tiroler Blockabfertigungen. Eberl spricht hier von einem „Dilemma“, da Italien für die Bayern der wichtigste Handelspartner sei.

Der Brenner-Nordzulauf und in Verbindung mit diesem die Waren-Transport-Verlagerung von der Straße auf die Schiene ist für Thomas Eberl ein Hoffnungs-Thema ohne Aussicht auf schnelle Lösungen.

Unter anderem deswegen, weil von den rund eine Million Lastwagen-Aufliegern, die es in Europa gebe, derzeit nur zwei Prozent kranbar und damit für die Bahn nutzbar seien. Die Güterströme zwischen Triest und Hamburg mit zum Teil 36000 Containern auf einem Schiff verlangten für den Straßen- oder Schienen-Transport ebenso eine Anpassung, wie für die See- und Luftfracht. Bei der Suche nach zukunftsfähigen Lösungen arbeitet die Eberl-Spedition mit dem Priener Logistik-Kompetenz-Zentrum und dessen Geschäftsführer Karl Fischer eng zusammen. Weitere Kooperationen und Projekte würden mit den Verkehrsministerien und den dortigen Experten in München, Berlin und Brüssel sowie mit den Fach- und Dachverbänden der Logistik-Branche abgestimmt. Anton Hötzelsperger

Vizepräsident im Landesverband

Der Spediteur Thomas Eberl bekleidet zahlreiche Ehrenämter. Seit 2021 ist er Vizepräsident im Landesverband der Bayerischen Spediteure (LBS). Schon seit 2003 ist er Delegierter des Landesverbandes der Bayerischen Transport- und Logistikunternehmen (LBT) und ehrenamtlicher Richter aus Kreisen der Arbeitgeber beim Sozialgericht München. Seit 2006 sitzt er im Regionalausschuss der Industrie- und Handelskammer (IHK) und ist Beiratsmitglied der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Landkreis Traunstein. Seit 2007 bekleidet Eberl das Amt des Prüfers im Prüfungsausschuss für Speditionen der IHK. Weiter gehört er seit 2008 dem Informationskreis der Wirtschaft Traun/Alz an. Von 2008 bis 2014 war er für die CSU Gemeinderat in Bergen und seit 2020 ist er Kreisrat im Landkreis Traunstein. Seit 2011 gehört Eberl dem Institut der Wirtschaftsprüfer und dem Verkehrsausschuss der IHK für München und Oberbayern an. Zudem ist Eberl seit 2011 Prüfer der IHK für die Zulassung zum Güterverkehr. Seit 2015 ist er Vorsitzender des Gewerbeverbandes Traunstein und Umgebung und seit 2016 Zweiter Vorsitzender im IHK-Regionalausschuss Traunstein.

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