Holzkirchen – Unter Federführung der Waldbesitzervereinigung (WBV) Holzkirchen fand mit Unterstützung des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Holzkirchen die Oberland-Wertholzsubmission statt.
Bei der Wertholzsubmission handelt es sich um eine schriftliche Versteigerung ausgewählter, qualitativ hochwertiger Laub- und Nadelholzstämme, die zentral auf dem Lagerplatz in St. Heinrich am Starnberger See angeboten werden. Sie findet einmal im Jahr, jeweils am ersten Donnerstag im Februar, statt.
Vier Waldbesitzervereinigungen aus Oberbayern, vier Forstbetriebe der Bayerischen Staatsforsten, die Städtische Forstverwaltung München und der Waldverband Tirol lieferten diesmal 658 Kubikmeter wertvolles Laub- und Nadelholz, im Vorjahr waren es 517 Kubikmeter, an. Der Stamm mit dem höchsten Gebot pro Kubikmeter kommt vom Forstbetrieb Landsberg: Der „Riegel-Ahorn“ erzielte mit 16969 Euro pro Kubikmeter den höchsten Preis je Kubikmeter, der in der Geschichte der Oberland-Wertholzsubmission jemals geboten wurde. Bei der seltenen „Riegelung“ handelt es sich um eine Wuchsanomalie. Die ungewöhnliche Maserung ermöglicht die Produktion besonders wertvollen Furniers.
Der Stamm ist zugleich auch der teuerste Stamm auf dem Platz. Käufer ist, wie im Vorjahr, ein Furnierwerk in Karlstadt. „Ich freue mich sehr, dass unsere Submission auch dieses Jahr wieder ein positives Zeichen für die Vermarktung unserer hochwertigen, heimischen Laub- und Nadelhölzer setzt“, so Alex Necker, der Geschäftsführer der WBV Holzkirchen.
70 Bieter, im vergangenen Jahr waren es nur 48, aus dem gesamten Bundesgebiet, aus Österreich und Frankreich beteiligten sich an der Ausschreibung. „Neben den bekannten Furnier- und Sägewerken bieten immer mehr regionale Schreinereibetriebe mit. Eine erfreuliche Entwicklung“, so Necker.
Die Eiche und der Bergahorn sind mit 190 Kubikmetern beziehungsweise 122 Kubikmetern Liefermenge erneut die mengenmäßig bedeutsamsten Laubbaumarten. Deutlich zugelegt hat mit 129 Kubikmetern das Angebot an wertvollen Fichtenstämmen. Der Durchschnittserlös über alle Baumarten blieb gegenüber dem Vorjahr mit 427 Euro pro Kubikmeter gleich. Baumartenspezifisch gibt es aber große Unterschiede zu verzeichnen. So ist der Durchschnittserlös bei der Eiche, der Ulme, der Fichte und der Lärche gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegen. Auch das bisherige Sorgenkind Esche konnte deutlich zulegen. Erfreulich ist wieder das mit 97 Prozent hohe Vermarktungsprozent des gesamten Angebots, viele Baumarten wurden zu 100 Prozent vermarktet.
Der Organisationsaufwand für die WBV sei hoch, aber dafür könnten die Waldbesitzer für ihr Wertholz höhere Preise erzielen als an der Waldstraße, so der Geschäftsführer. Für 57 Stämme wurden sogar jeweils mehr als 1000 Euro erzielt. Man müsse aber betonen, dass die Ausnahmenerlöse für Ausnahmestämme aus einem riesigen Einzugsgebiet seien, so Necker.
Die Mitglieder der WBV Holzkirchen stellen mit 177 Kubikmetern wieder den größten Teil des Submissionsangebots. „Unsere Oberland-Wertholzsubmission steht für nachhaltiges Wirtschaften mit der Natur und Wertschöpfung vor Ort. Sie ist Zeugnis dafür, dass neben den bekannten Nadelhölzern wie Fichte und Tanne auch viele andere heimische Baumarten bei entsprechender Qualität eine hohe wirtschaftliche Wertschätzung erfahren“, so Alex Mayr, Vorsitzender der WBV Holzkirchen.