Rosenheim – Seit mehr als drei Jahren gelten die strengen Regeln der DatenschutzGrundverordnung (DSGVO). Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen klagen über die damit verbundenen zusätzlichen bürokratischen Auflagen.
Im Rahmen des Wirtschaftsbarometers Rosenheim, einer monatlichen Umfrage der Fakultät für Betriebswirtschaft an der TH Rosenheim, wurden die teilnehmenden Unternehmen der Region befragt, welches für sie die größten Herausforderungen darstelle. Fast 80 Prozent nannten überzogene Informationspflichten als großen Bürokratieaufwand. Die Firmen sind unabhängig von ihrer Größe und Branchenzugehörigkeit verpflichtet, ihre Kunden zum Beispiel über Löschfristen sowie Berichtigungs- und Beschwerderechte zu informieren.
Von 42 Prozent werden zu viele Änderungen und unterschiedliche Auslegungen je nach Bundesland kritisiert. Jedes dritte Unternehmen gab als weiteres Problem die kaum umzusetzenden Auskunftsansprüche an. Dies führt insbesondere bei Unternehmen zu Rechtsunsicherheiten, die in mehreren Bundesländern tätig sind.
Die Geschäftsaussichten für die kommenden sechs Monate wurden etwas weniger gut beurteilt als im Vormonat. Der Saldo aus positiven und negativen Einschätzungen fiel um vier Punkte auf Plus 16,5. Die aktuelle Geschäftslage wurde dagegen deutlich schwächer beurteilt. Der Saldo halbierte sich fast, erreichte aber immer noch positive Plus 27. Dieser Einbruch ist zum Teil auf die Unsicherheiten der Kriegshandlungen in der Ukraine zurückzuführen, da die aktuelle Umfrage schon in der ersten Februar-Woche erfolgte. Der Einmarsch Russlands in die Ukraine erfolgte somit erst nach deren Beendigung.