Aus zwei Jahrgängen 63 Junggesellen verabschiedet

von Redaktion

Freisprechungsfeier der Spengler-, Sanitär- und Heizungstechnikinnung in Söllhuben

Söllhuben – 36 Junggesellen aus dem Abschlussjahrgang 2020/21 und 27 aus dem Abschlussjahrgang 2021/22 wurden nach dreieinhalbjähriger Ausbildung beim Hirzinger in Söllhuben freigesprochen. Lehrlingswart Klaus Gantner wünschte den Ausgebildeten im historischen Spruch „ein gütiges Geschick… das walte Gott.“ Kein Absolvent muss sich um einen Arbeitsplatz Sorgen machen, war immer wieder zu hören, gehört doch das Handwerk der Spengler-, Sanitär- und Heizungstechnik (SHK) zu den sogenannten Mangelberufen. 60000 Stellen fehlen laut Obermeister Gerhard Hardrath im SHK-Handwerk, dazu noch rund 40000 im SHK-Dienstleistungsbereich – beste Chancen also für die frischgebackenen SHK-Gesellen. Pandemiebedingt wurden dieses Jahr die beiden letzten Abschlussjahrgänge geehrt, die sich der bayernweit einheitlichen und anspruchsvollen Prüfung stellten.

Den Beruf mit
Herz und

Verstand ausüben

Hardrath dankte der Berufsschule Bad Aibling und dem Landratsamt Rosenheim für die gute Zusammenarbeit in puncto Ausbildung und wünschte den Absolventen, „dass sie ihren Beruf mit Herz und Verstand ausüben und mit Stolz sagen können: Ich habe den richtigen Beruf gewählt. Und, dass sie Werbung für den Beruf machen, weil Nachwuchs dringend benötigt wird.“ Das Lernen habe mit dem Gesellenbrief kein Ende, denn: Die Erwartungen an den Berufsstand sind gestiegen, die verschiedenen Fortbildungsmöglichkeiten und die Meisterpflicht sind ebenso wichtig für die Qualität des Handwerks. Auch Ehrenobermeister Ludwig Ziereis betonte, dass es unendlich viele Betätigungsfelder gebe. „Luft, Wasser und Energie, also Wärme, sind lebensnotwendig und unverzichtbar.“ SHK-Anlagenmechaniker übten einen sehr qualifizierten Beruf aus, der auch tariflich gesehen gut bezahlt sei. Landrat Otto Lederer ging kurz auf den Krieg in der Ukraine ein und dankte für die Hilfsbereitschaft des Handwerks, der Innungen und der Bürgerinnen und Bürger, ehe er den frischgebackenen Gesellen zum Abschluss ihrer hochwertigen Ausbildung gratulierte. Das SHK-Handwerk sei „ein Beruf der Zukunft“, die SHK- Handwerker betrieben aktiven Klimaschutz: „Dafür ein herzliches Dankeschön.“ Wie seine Vorredner dankte Landrat Lederer den Familien, den Ausbildern und den Lehrern der Berufsschule Bad Aibling für die Unterstützung der Auszubildenden.

Jürgen Ersing, Leiter der Berufsschule Bad Aibling, sagte, dass er namens aller seiner Kollegen und Ausbilder „stolz auf das gemeinsam Erreichte“ sei. Dass man auch heuer wieder 60 Azubis, darunter drei junge Damen, habe, zeuge von der Qualität der Ausbildung und der Prosperität des Landkreises. Ersing dankte an der Stelle auch dem Landkreis, der in die Schule viel investiert habe. Kreishandwerkmeister Rudi Schiller betonte die Wichtigkeit des Handwerkerberufs: „Ihr werdet gebraucht.“ Er ermunterte die Gesellen, sich weiterzubilden und in der Innung zu bleiben. Markus Ostermaier, Gebietsdirektor der Sparkasse Rosenheim/Bad Aibling, sprach den Gesellen große Anerkennung aus. „Das Handwerk ist ein wichtiger Kunde für uns, da wir auf Regionalität setzen.“ Stargast des Abends war Langläufer Tobias Angerer, der elf Medaillen bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen gewann. Spitzensport und Handwerk verbinde, dass beide auf Willen, Ehrgeiz und Leidenschaft basieren. Der ehemalige Spitzensportler verglich die Gesellenprüfung mit dem Schlussanstieg bei einem Rennen: „Bleibt dran, setzt euch Ziele und lernt aus Niederlagen.“ Prüfungsausschussvorsitzender Josef Gantner lobte die Prüflinge, aber auch die Ausbilder, Lehrer und Eltern, die diese in der Ausbildungszeit unterstützt haben. Er dankte auch den Prüfungsausschussmitgliedern für deren Einsatz, mit dem sie zum guten Gelingen der Prüfung beigetragen hätten. In Abwesenheit wurden Horst Spensberger für 30 Jahre und Wolfgang Erl für 20 Jahre Prüfungstätigkeit geehrt. Zum Abschluss wurden die Gesellenbriefe verteilt. Die insgesamt zwölf Besten erhielten Präsente von Firmen aus der Region. Dazu bekamen noch sechs Anlagenmechaniker aus dem Jahrgang 2021 und sieben aus dem Jahrgang 2022 den Staatspreis für ihre sehr guten schulischen Leistungen (Notendurchschnitt besser als 1,5) verliehen. Elisabeth Kirchner

Die besten Anlagenmechaniker

Jahrgang 2021:
Marinus Seethaler - Hubert Seethaler, Kolbermoor (plus Staatspreis)

Sebastian Reimers - Wick, Rosenheim

Thomas Tafelmeier - Wochermaier und Glas, Ebersberg

Mark-Oliver Kramer - Klimax, Kolbermoor (plus Staatspreis)

Simon Wagner - Staudacher, Lauterbach (plus Staatspreis)

Nazar Zadorozhnyi - Völkel & Hauser, Bruckmühl

Jahrgang 2022:
Georg Weber - Gebr. Fischer GmbH, Frasdorf (plus Staatspreis)

Christoph Aman - Schmid GmbH, Bad Aibling (plus Staatspreis)

Michael Aschauer - Gerhard Hardrath GmbH (plus Staatspreis)

Matthias Bergmann - Josef Bergmann Haustechnik, Riedering (Staatspreis)

Martin Golla - Wochermaier und Glas GmbH, Ebersberg (plus Staatspreis)

Tim Bauer - BauDax GmbH, Rosenheim (plus Staatspreis)

Einen Staatspreis erhielt auch Lukas Schleicher - Heizung-Sanitär Carta GmbH, Bad Aibling

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