Rosenheim – „Wir sind auf dem Weg, vollkommen klimaneutral zu wirtschaften“, sagt Sebastian Theisen, Prokurist und Leiter des Bereichs Marketing und Sales. Seit nunmehr sechs Jahren arbeitet das Unternehmen daran, nachhaltiger zu sein. Seit 2020 bezieht die Firma reinen Ökostrom, was eine rechnerische CO2-Ersparnis von über 3000 Tonnen ausmacht.
Der hauseigene Fuhrpark ist bereits zu 50 Prozent umgesattelt auf Hybrid- oder Elektroantriebe und Dienstreisen werden sowieso fast ausschließlich mit der Bahn angetreten.
Für Agenda, dessen Nachhaltigkeitsprogramm naheliegend „Green Agenda“ heißt, ist die Umstellung verhältnismäßig einfach. Schließlich bauen sie keine Landwirtschaftsmaschinen oder Flugzeugmotoren, sondern Software. Das macht sowohl den Vertrieb als auch das eigentliche Produkt unabhängig von fossilen Brennstoffen, die laut Bundesumweltamt immer noch über 80 Prozent der CO2-Emissionen in Deutschland ausmachen.
„Uns darauf auszuruhen, wäre uns aber zu wenig“, erklärt Theisen und führt weiter aus: „Wir achten sogar bei der Wahl unserer Partner auf Nachhaltigkeit.“ Das betrifft zum Beispiel das Rechenzentrum. Dieses bezieht seinen Strom ebenfalls aus erneuerbaren Energien. Und das ist wichtig, denn insgesamt verbrauchen die Rechenzentren in Deutschland etwa 46,7 Milliarden Kilowattstunden Strom pro Jahr, das ergibt 22 Millionen Tonnen CO2-Ausstoß.
Und auch die Werbemittel werden nicht auf gebleichtes Papier gedruckt, sondern auf „klimaneutralem Ökopapier“, wie Theisen erklärt. Apropos Papier: Das Kernprodukt von Agenda ist betriebswirtschaftliche Software für Unternehmen oder Steuerberater. Und die können auch dazu beitragen, dass weniger Papier verbraucht wird: „Wir holen Arbeitsabläufe in die Cloud und sorgen dafür, dass Steuerkanzleien Sachverhalte mit ihren Mandanten vollkommen papierlos abwickeln können“, erklärt Theisen das Verfahren. Angesichts der Dokumentenflut, die bei Steuererklärungen und Ähnlichem anfällt, summiert sich das ganz schön. Das hat auch einen Effekt über den Klimawandel hinaus, denn schließlich ist der Preis von Papier im letzten Jahr gewaltig gestiegen. Allein das Altpapier hat sich vergangenes Jahr fast verdreifacht.
Aber nicht nur monetär lässt sich von mehr Nachhaltigkeit profitieren: Ein ökologisch ausgerichtetes Firmenprofil steigert Studien zufolge auch die Arbeitgeberattraktivität – vor allem bei der jüngeren Generation. „Ich habe bei der Wahl meines Ausbildungsplatzes auf einen umweltbewussten Ausbildungsbetrieb geachtet“, sagt beispielsweise Nico Seibt. Der 20-Jährige absolviert bei Agenda eine Ausbildung zum Kaufmann für Digitalisierungsmanagement. Thomas Stöppler