Traunstein – Erneut wurden drei Zuchtstiere auf dem Traunsteiner Großviehmarkt in den Besamungseinsatz verkauft. Laut dem Rinderzuchtverband geht der teuerste Stier für 14500 Euro an die Besamungsstation Bayern Genetik in München Grub. Zum Grundpreis für Besamungsstiere von 3500 Euro wechseln zwei Stiere an die Besamungsstation CRV Deutschland. Durch eine enorme Nachfrage nach Jungkühen stieg der mittlere Versteigerungspreis auf 2104 Euro erneut deutlich.
Schwierigkeiten bestehen allerdings, wie diese Preise einzuordnen sind, da ja zum einen die Schlachtviehpreise wegen einem geringen Angebot wöchentlich neue Preissprünge nach oben bringen und auch alle Haltungskosten in den landwirtschaftlichen Betrieben deutlich teurer werden. Neue Käufer sowie Viehhandelsunternehmen aus Bayern, Südtirol und den Niederlanden konkurrieren um die angebotenen Jungkühe, obwohl der Milchpreis sich noch nicht in diese Preisspirale eingefügt hat.
Die einzige trächtige Kalbin des Marktes wurde für 2050 Euro Steigpreis verkauft. Der teuerste Stier des Marktes ein Vici-Sohn, der zu 100 Prozent hornlose Kälber liefert, kam aus dem Zuchtbetrieb von Ludwig und Andrea Schönhuber aus der Gemeinde Engelsberg. Mit einem Gesamtzuchtwert von 135 liegt er unter allen Vici-Söhnen auf Rang 7 unter 115 Halbbrüdern, und dies als reinerbiger Stier. Alle seine Einzelzuchtwerte liegen im positiven Bereich. Die Mutter, eine Irokese-Tochter, glänzt mit einer enormen durchschnittlichen Milchleistung über 10000 Kilogramm. Eine Stiermutter mit bereits fünf Kälbern ist inzwischen eine Rarität. Dies ist der erste Besamungsstier aus diesem Zuchtbetrieb, was zeigt, dass hochwertige Genetik in allen Betrieben vorhanden ist und durch die Typisierung der Kälber jetzt entdeckt wird.
Ebenfalls reinerbig hornlos ist der Montur-Sohn aus dem Zuchtbetrieb von Stefan Schuster, den Aufzüchter Andreas Halmbacher auf dem Markt auftrieb. Mit einem Gesamt-zuchtwert von 128 liegt er nicht in der allerhöchsten Kategorie. Der Stier glänzt jedoch mit Einzelzuchtwerten wie eine positive Milchinhaltsstoffvererbung. Ein positiver Zuchtwert in der Melkbarkeit und in der Eutervererbung sind besonders bei hornlosen Stieren gesucht.
Als dritter Stier wurde ein Virginia-Sohn aus dem Zuchtbetrieb von Rudolf Kaltner für den Besamungseinsatz ersteigert. Eine Milchmengenvererbung von über 1200 Kilogramm Milch, ein Zuchtwert in der Melkbarkeit von 112, positives Kalbeverhalten und überdurchschnittliche Exterieurzuchtwerte zeichnen diesen Stier aus.
Weitere zwei Stiere wurden in den Natursprung verkauft. Der Zuschlag des Versteigerers erfolgte bei 2250 und 2850 Euro.
Der durchschnittliche Versteigerungspreis der vier vorgezogenen Jungkühe, wobei drei davon in Wertklasse 1 eingereiht wurden, lag bei über 2500 Euro. Den Spitzenpreis erzielte hierbei Willi Siglreitmeier mit 2650 Euro. Seine Jungkuh zeichnet eine enorme Milchmenge von über 38 Kilogramm Milch bei guter Melkbarkeit aus. Über 2000 Euro Steigpreis wurde fast standardmäßig bei allen Jungkühen der Wertklasse 2a erreicht.
Über einem Versteigerungspreis von 2400 Euro wurden weitere zwölf Jungkühe verkauft. Nur zehn lagen unter 1900 Euro.
Nur elf Zuchttiere blieben diesmal im eigenen Gebiet. Bayerische Käufer ersteigerten sich vier Stiere und 13 Jungkühe. Sieben Jungkühe gingen an Interessenten im restlichen Bundesgebiet. 30 Jungkühe und eine Kalbin wechseln über Viehhandelsunternehmen nach Südtirol und in die Niederlande.
Der nächste Großviehmarkt findet am 21. April statt.