Miesbach – Pünktlich zum Weidestart in den nächsten Wochen konnten die Miesbacher Züchter 15 weidegewohnte Stiere am Markt anbieten. Bezahlt wird das hervorragende Exterieur, was diesmal am Markt besonders auffiel.
Die mittleren Steigerungspreise der weidegewohnten Stiere lagen bei 2580 Euro und damit um 140 Euro über den Stieren, die noch nicht auf der Weide waren, so der Zuchtverband. Stiere, die zu 50 Prozent hornlose Kälber liefern, kosteten 40 Euro mehr als gehörnt vererbende Stiere. Ein reinerbiger hornlos vererbender Verismo-Sohn wechselte für 3050 Euro Steigpreis in den Natursprung.
Den Spitzenpreis erzielte allerdings ein Sisyphus- Sohn aus dem Zuchtbetrieb Andreas Maier aus der Gemeinde Söchtenau mit einem Steigpreis von 4100 Euro. Er kommt bei der Besamungsstation Bayern Genetik in den Besamungseinsatz. Der Stier ist mit einem Gesamtzuchtwert von 139 der achtbeste unter 388 getesteten Sisyphus-Söhnen. Besonders stachen die sehr hohen Fitnesszuchtwerte, wie die Zellzahl von 129, die Nutzungsdauer von 116 und Melkbarkeit von 114 hervor.
Zwei höherträchtige Kalbinnen fanden für einen Versteigerungspreis von 2000 und 1900 Euro einen neuen Besitzer. Eine hohe Spanne war bei den acht Mehrkalbskühen in der aktuellen Milchleistung von 23,5 Kilo bis 37,5 Kilo, sodass es nicht verwundert, dass die Steigpreise zwischen 1480 und 2000 Euro lagen. Bei einer mittleren Milchleistung von 27,4 Kilo erzielten 78 verkaufte Jungkühe einen durchschnittlichen Versteigerungspreis von 2111 Euro. Dies ist der höchste jemals erzielte durchschnittliche Steigpreis in der Oberlandhalle. Dagegen zu rechnen sind hierbei aber im Moment deutlich höhere Schlachtkuhpreise und auch deutlich höhere Kraftfutter- und Energiekosten. Den Spitzenpreis erzielte eine natürlich hornlose Votary-Tochter mit einer Milchleistung von 30,2 Kilo Milch aus dem biologisch wirtschaftenden Zuchtbetrieb Andreas Gschwendtner aus Fischbachau. Die Kuh ersteigerte sich ein Zuchtbetrieb aus dem bayerischen Wald. Für die zehn verkauften Jungkühe aus Bio-Betrieben gaben die Käufer im Mittel 2275 Euro aus, wobei diese Kühe eine mittlere Milchleistung von 25,2 Kilo aufwiesen. Hierbei ist aber von einer Zweiteilung auszugehen. Sieben Jungkühe wurden zu Preisen von 2250 bis 3050 Euro verkauft. Die restlichen drei Jungkühe blieben unter 1700 Euro Versteigerungspreis. Aus konventioneller Milchviehhaltung wurden acht Jungkühe über einen Versteigerungspreis von 2400 Euro verkauft, wobei hier die teuerste für 2700 Euro den Besitzer wechselte. Letztere kam aus dem Zuchtbetrieb von Markus Bucher aus der Gemeinde Schliersee. Zu einem tadellosen Exterieur kommen bei dieser Mahango-Tochter die natürliche Hornlosigkeit und 30,2 Kilo Milch als zusätzliche Leistungsdaten dazu. Die erfolgte Älpung dieser Jungkuh gilt auch als Qualitätsmerkmal.
Mit 25 Zuchttieren blieb ein knappes Viertel im heimischen Zuchtgebiet. 33 Zuchttiere ersteigerten sich Züchter aus Bayern. Sieben Stiere und fünf Jungkühe wurden ins restliche Bundesgebiet verkauft. 36 Jungkühe gehen über das Viehhandelsunternehmen Kuenen in die Niederlande.
Der nächste Großviehmarkt in der Oberlandhalle findet am Mittwoch, 4. Mai, statt.