Volle Auftragsbücher, aber schwierige Materialversorgung

von Redaktion

Gute besuchte Hauptversammlung der Schreiner-Innung – Obermeister freut sich über einen Mitgliederzuwachs

Traunstein/Petting – Langsam wieder einkehrende Normalität bei der Schreiner-Innung Traunstein zeigte sich im Rahmen der Jahreshauptversammlung. Konnten sich die traditionell gut miteinander verbundenen und vernetzten Mitglieder doch wieder weitgehend frei von Corona-Beschränkungen treffen.

Dazu passend nach zweijähriger Abstinenz: Die wechselnden Veranstaltungsräumlichkeiten, die dieses Mal die Schreinerei Kraller in Petting stellte, die sich und ihre Spezialisierung auf Treppen den Kollegen präsentierte. Und dass das Interesse an dem Fachtreffen und dem Fördern des Innungslebens groß ist, zeigte sich an der hohen Teilnehmerzahl von rund 50 Schreinern der seit dem Jahre 1647 bestehenden Innung, die derzeit 84 Mitgliedsbetriebe hat.

„Es wirkt wie in einer wieder erwachten Gesellschaft“ freute sich Obermeister Andreas Weinzierl über die mit heimischen Schreinermeistern gut gefüllte Werkstatt und ging nach der Totenehrung auf den Berichtszeitraum ein: Er berichtete von der angespannten Materialversorgung, die sich mit dem Kriegsbeginn in der Ukraine noch verschlimmert habe. Man habe letztlich kein Rezept gegen die schwierige Entwicklung, die nahezu alle Wirtschaftsbereiche und auch das Handwerk tangiert. „Aber wir haben alle Arbeit und wir haben alle Auszubildende“ freute er sich über das Interesse des beruflichen Nachwuchses am Schreinerberuf. Bernhard Daxenberger, Präsident des Fachverbandes Schreinerhandwerk Bayern, ergänzte: „Wir haben die Lehrlinge, weil wir einen tollen Beruf haben. Aber wir tun auch etwas dafür und das schon über viele Jahre.“

„Der Bayerische Schreinertag in unserer Region ist heuer unser Hauptthema“, betonte Obermeister Weinzierl. Findet das Fachtreffen inklusive umfangreichem Festprogramms doch in der Zeit vom 13. bis 15. Mai in Ising statt. Und auch die Ausstellung der Siegerstücke des Gestaltungswettbewerbes „Die Gute Form“ aus den bayerischen Innungen werden als Ersatzveranstaltung zur im vergangenen Jahr abgesagten Heim und Handwerk in München in der Zeit vom 2. Mai bis 11. Mai im Kulturforum Klosterkirche in Traunstein ausgestellt. „Das ist ein Schaufenster für unser Schreinerhandwerk“, freute er sich über die kommende Ausstellung.

Der Obermeister freute sich über einen Mitgliederzuwachs von weiteren zwei Betrieben im Berichtszeitraum. „Aber die meisten sind sowieso bei der Innung.“

Lehrlingswart Andreas Haitzer blickte nochmals auf die letzte Zwischenprüfung zurück, bei der 51 Teilnehmer antraten, darunter drei aus Traunreut und vier aus Marquartstein. In der Berufsschule I Traunstein gehen auf die drei Ausbildungsjahre verteilt insgesamt 134 Lehrlinge in die Berufsschule, darunter 21 weibliche Auszubildende.

Helmut Thanbichler von der Jugendsiedlung Traunreut ging auf die Zahlen der Beruflichen Schulen im Bereich der Holztechnik ein. Vier werden im Berufsvorbereitungsjahr (eine weibliche Auszubildende) unterrichtet, 28 künftige Fachpraktiker für Holzverarbeitung (darunter vier weibliche Auszubildende). Bei den Schreinern gehen sieben in das Berufsgrundschuljahr (darunter eine weibliche Auszubildende), 16 Auszubildende sind es in den beiden weiteren Lehrjahren.

Die von Dagmar Sinzinger von der Kreishandwerkerschaft Traunstein-Berchtesgadener Land präsentierte Jahresrechnung 2021 zeigt wie in den Vorjahren gesunde und geordnete Zahlen mit einem überdurchschnittlich positiven Ergebnis und wurde nach dem zustimmenden Votum des Rechnungsprüfers Franz Schroll einstimmig verabschiedet. Und auch der Haushaltsplan 2022 fand einstimmige Zustimmung der anwesenden Mitglieder.

An Neuwahlen standen in diesem Jahr der Meisterbeisitzer Prüfungsausschuss, der Berufsbildungsausschuss und der Ausschuss für Lehrlingsstreitigkeiten an, für die jeweils die erforderliche und gewünschte Zahl an Mitgliedern gefunden werden konnte. Und auch der Rechnungsprüfungsausschuss wurde wieder im Ehrenamt mit Schroll und neu Johannes Janson bestätigt.

Im Fachvortrag von Michael Kriwet von der Firma Holz Kriwet aus Niederbergkirchen bei Mühldorf ging dieser auf die aktuelle Situation im Holzhandel ein. Zum Teil begrenzte Verfügbarkeit, ein hohes Preisniveau und das Risiko weiter steigender Materialpreise inklusive der steigenden Energie- und Transportkosten trübten die guten Aussichten des Schreiner-Handwerks an dem Abend etwas.

Da tat das Schlusslob von mehreren Seiten für Obermeister Weinzierl gut, dessen Engagement vor allem von Präsident Daxenberger gewürdigt wurde. Sein hohes ehrenamtliches Engagement stärke die Innung.wz

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