Ruhpolding – 46 Mitgliedsbetriebe zählt die Zimmerer-Innung Traunstein-Berchtesgadener Land. In Ruhpolding fand jetzt die Jahresversammlung der Handwerkervereinigung statt. „Eigentlich wäre alles bestens: der Bau-Boom, volle Auftragsbücher und gute Umsatzentwicklungen“, betonte Obermeister Martin Kollmeier in seinem Bericht. Die Corona-Pandemie und ihre Folgen tangierten das Zimmererhandwerk aber stark. Wirtschaftlich gesehen zeigten sich massive Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf die Bauwirtschaft. „Materialpreise spielen verrückt, Kalkulationen werden zum Lottoschein und Rohstoffe sind knapp“, beschrieb der Obermeister die Situation und nannte verschärfend stark gestiegene Energie- und Logistikpreise. Insolvenz bei vollen Auftragsbüchern sei im Einzelfall durchaus ein realistisches Risiko.
Kollmeier sprach den Kollegen Mut zu. Er gehe davon aus, dass sich die Situation in einigen Monaten wieder etwas entschärfen werde.
Prüfungsvorsitzender und Lehrlingswart Ludwig Hartl ging auf die Lehrlingszahlen und die Prüfungsergebnisse ein. Zum Stichtag 31. Dezember bestanden stabile 118 Lehrverhältnisse. Aktuell befinden sich 36 Schüler im Berufsgrundschuljahr (BGJ), 47 im zweiten und 35 im dritten Lehrjahr. Hartl blickte zurück auf die Freisprechungsfeier im Juli. Die Prüfungsbesten sind Vitus Vießmann vom Ausbildungsbetrieb Zimmerei Georg Reiter aus Seeon, Jonas Kastner von der Zimmerei Grassl in der Ramsau und Peter Keilhofer von der Zimmerei Hölzl in der Ramsau.
Die von Dagmar Sinzinger von der Kreishandwerkerschaft vorgetragenen Zahlen zeigten – wie in den Jahren zuvor – geordnete Verhältnisse und in dem veranstaltungsarmen Berichtsjahr ein deutlich positives Ergebnis.
Die Besetzung einiger Ausschüsse wurde bestimmt: Der Rechnungsprüfungsausschuss wird wieder mit Bachmayer und Pletzer besetzt. In den Ausschuss für Berufsausbildung wurden Ludwig Hartl und Bernd Resch und in den Ausschuss für Lehrlingsstreitigkeiten Resch, Hartl und Josef Lechner gewählt.wz