Prien – Ein Riss in den globalen Lieferketten und drohende Versorgungsengpässe sorgen aktuell in vielen Unternehmen für Hektik und schwierige Planspiele. Angesichts einer Vielzahl hochkomplexer Herausforderungen steht besonders die Logistikbranche im Fokus. Sie hat die Aufgabe, innovative Strategien für den Verkehr von morgen zu entwickeln. Wichtige Anstöße zur aktuellen Diskussion will das 12. Symposium „Logistik Innovativ“ am 24. und 25. Mai in Prien vermitteln.
Digitalisierung
als Schlüssel
Veranstalter ist das Logistik-Kompetenz-Zentrum (LKZ) in Prien in enger Kooperation mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr. Unter dem Themenschwerpunkt „Nachhaltige Lieferketten und Güterverkehre der Zukunft neu gedacht“ versammelt das Symposium am Chiemsee Experten. Eingeladen sind hochkarätige, europaweit agierende Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verbänden zum gemeinsamen Austausch. Im Brennpunkt stehen diesmal digitale und nachhaltige Lieferketten, innovative Lösungen zur Verlagerung von mehr Verkehr auf die Schiene, Anforderungen an einen klimafreundlichen Lieferverkehr sowie Ansätze und Lösungen für den urbanen Wirtschaftsverkehr. Ebenso werden das Zukunftsthema Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe sowie die Chancen für eine klimaneutrale Mobilität aus unterschiedlichen Perspektiven intensiv diskutiert. In der Vergangenheit präsentierte das LKZ auf seinem Symposium unter anderem „Nikrasa“ und „road-railLink“, zwei Adapter-Transportsysteme für den schnelleren Güterumschlag. Sie ermöglichen die zeitsparende Verlagerung der Container von der Straße auf die Schiene. Auch das LKZ Prien war eng in deren Entwicklung eingebunden.
Hier setzt das diesjährige Symposium an. Speziell das Thema „digitaler Datenaustausch“ wird einen Fokus bilden: Der durchgängige Informationsfluss ohne Verzögerung ist eine zentrale Voraussetzung für das Funktionieren effizienter Logistikketten über Transportsysteme und Ländergrenzen hinweg. „Aktuell haben wir immer noch mit zu vielen unterschiedlichen Schnittstellen zu kämpfen, die zu Zeitverzögerungen führen“, sagt Dr. Petra Seebauer im Gespräch mit unserer Zeitung. Gerade hierin liege ein großes Einsparpotenzial für CO2. Über den aktuellen Stand informiert Professor Dr. Robert Kuttler vom Fachbereich „Digitalisierung in Produktion und Logistik“ der Technischen Hochschule Rosenheim und diskutiert mit hochkarätigen Experten aus den Bereichen Softwarelösungen, Güterverkehr sowie Politik.
Austausch von
Politik und Experten
Am Abend des ersten Tages stellt Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter beim traditionellen Empfang auf Schloss Herrenchiemsee das Güterverkehrskonzept der Staatsregierung vor. In einer Podiumsdiskussion wird er sich mit internationalen Experten austauschen. Der zweite Tag steht unter dem Motto „klimafreundlicher Güterverkehr“. Beleuchtet werden die Herausforderungen für den urbanen Wirtschaftsverkehr bis 2030. Weiter werden die Strategie Bayerns zur Bewältigung der Probleme beim Brenner-Transit sowie „grüner“ Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe diskutiert. eff