Erharting – Die Bauinnung Mühldorf/Altötting geht mit ihrem Obermeister Peter Heiß in die kommenden drei Jahre. Dies bestätigten die Innungsmitglieder einstimmig bei der Jahresversammlung im Landgasthof Pauliwirt in Erharting.
Wie Heiß berichtete, hat die Innung derzeit 61 Mitglieder, zuletzt wurde die Lehner Bau GmbH & Co. KG aus Oberbergkirchen aufgenommen. Die Ausbildungszahlen bei den Mauerern sind laut Heiß weiterhin stabil, auch Fliesenlegergesellen werden nach der erneut eingeführten Meisterpflicht wieder ausgebildet.
Wenig Veränderung gab es bei der turnusgemäßen Neuwahl des Vorstands. Heiß´ neuer Stellvertreter ist Thomas Größlinger von der Firma Palitza, da Rupert Rigam für dieses Amt nicht mehr zur Verfügung stand. Die weiteren Vorstandsmitglieder sind Schatzmeister Johann Huber, Lehrlingswartin Angela Kneißl-Rewald, Schriftführer Johann Kainzmaier sowie Benjamin Nußbauer. Als Beisitzer neu gewählt wurden Rupert Rigam und Alexander Gruber von der Firma Gumpendobler.
Detailliert legte der Obermeister die Zahlen der Jahresrechnung 2021 und den Haushalt 2022 vor. Hier hat die Innung weitsichtig geplant und Rücklagen angelegt. Die Revisoren Erich Anglhuber und Otto Gumpendobler hatten keine Beanstandungen, woraufhin die Entlastung einstimmig erfolgte. Ebenso eindeutig wurden die Kassenprüfer im Amt bestätigt. Frustriert äußerte sich Heiß über die Gesamtsituationen im Baugewerbe. Neben dem bürokratischen Aufwand sorgten nicht zügig erteilte Baugenehmigungen für reichlich Ärger, ebenso exorbitante und teils kurzfristige Preiserhöhungen bei Baustoffen, Spekulationen im Bereich von Rohstoffen und Energie sowie teilweise Versorgungsengpässe. Somit sei die Unsicherheit bei den Betrieben und für die Kunden gleichermaßen prekär. Ferner kritisierte er die fehlende Anerkennung des Handwerksberufs in der Gesellschaft. Thomas Schmid, Geschäftsführer des Landesverbands Oberbayerische Bauinnungen, lobte die Innung, die sich nach außen sehr gut darstelle und das Handwerk allgemein, das die coronabedingten Probleme gut gemeistert habe. Er ging auf den Fachkräftemangel, die Klimaneutralität, das Bauvertragsrecht sowie die Digitalisierung ein.
Rainer Dachsberger von der BayWa in Mühldorf informierte die Versammlung über die aktuelle Markt- und Liefersituation. Bedingt durch Pandemie und Ukraine-Krieg komme es derzeit zu drastischen Einschränkungen und Verwerfungen auf dem deutschen und internationalen Handelsmarkt.