Traunstein – Die Zeit der Corona-Beschränkungen habe hohe Herausforderungen an die Elektriker in der Region gestellt. „Das vergangene Jahr stand ganz im Zeichen der Pandemie.“ Das betonte Peter Müller, der Obermeister der Innung für Elektro- und Informationstechnik Traunstein, auf der Jahresversammlung in Traunstein.
Laut Müller war man als systemrelevante Betriebe auch im Lockdown permanent beschäftigt. Doch das Ergebnis sei nicht wie erwartet gewesen. Coronabedingte Hygieneanforderungen, Liefer- und Materialengpässe sowie deutliche Preissteigerungen machten dem Elektro-Handwerk zu schaffen und verschärfen sich teilweise. „Der Auftragseingang ist aktuell noch gut“, so Müller, der aber auf den belastenden Fachkräftemangel hinwies, der sich als Dauerproblem verschärfe.
Er appellierte an die Zusammenarbeit im Handwerk, die auch in Zukunft Basis für erfolgreiches Arbeiten sei. Müller freute sich über aktuell 162 Mitglieder. Sechs Neuzugänge stehen drei Abgängen gegenüber. Die Innung investiere einen fünfstelligen Betrag in die Beschaffung von aktualisiertem Prüfungsmaterial.
Lehrlingswart und Prüfungsausschussvorsitzender Alois Ortner informierte die Anwesenden über veränderte Gewichtungen in den Gesellenprüfungen. Themen wie Fotovoltaik, Speichertechnik und Wallboxen seien genauso prüfungsrelevant wie die Netzwerktechnik. Er ging auf die vergangene Prüfung und die Freisprechungsfeier im März ein: Insgesamt wurden 101 Gesellen freigesprochen, 75 aus der Winterprüfung 2022 mit einem Notendurchschnitt aus Theorie und Praxis von 3,4 und 26 aus der Sommerprüfung 2021 mit einem Notendurchschnitt von 2,9.
Andreas Vogl vom Ausbildungsbetrieb Sebold und Resch in Bischofswiesen überragte in der Winterprüfung mit dem Notendurchschnitt von 1,8, dicht gefolgt von Stefan Schick vom Ausbildungsbetrieb Ludwig Pfandl in Unterneukirchen mit einem Notendurchschnitt von 2,0 (wir berichteten). Die Zusammenarbeit mit den Berufsschulen und Bildungszentren laufe gut.
Günther Mayer, Fachgruppenleiter für Energie und Gerätetechnik, sensibilisierte die Anwesenden für das Tagesgeschäft im Bereich der Energieeffizienz und neueste Verordnungen.
Den Haushaltsplan trug Dagmar Sinzinger von der Kreishandwerkerschaft vor, das Zahlenwerk in dem veranstaltungsarmen Berichtsjahr in der Dimension eines mittleren Gewerbebetriebes zeigte gesunde Innungsfinanzen und geordnete Verhältnisse auf. Dem Vorschlag der Rechnungsprüfer Harald Gronert und Peter Schillinger folgte die einstimmige Entlastung. Auch der Haushaltsplan für das laufende Jahr fand die einhellige Zustimmung der anwesenden Mitglieder.
Für herausragende Innungstreue erhielt Schillinger den Goldenen Meisterbrief.
Alexander Simon vom Bayernwerk, der um eine Verbesserung der nicht immer geräuschfreien Zusammenarbeit mit den heimischen Elektrikern bemüht war, hielt einen Fachvortrag. „Wir wollen eine kollegiale Zusammenarbeit.“ Dies erörterte er am Beispiel der Zählermontage direkt durch die örtlichen Betriebe..wz