Altötting/Mühldorf – Die Auswirkungen des RusslandUkraine-Kriegs, die Null-Covid-Strategie Chinas sowie Lieferengpässe und steigende Preise belasten die Stimmung bei den Unternehmen in der Inn-Salzach-Region erheblich. Zwar ist die Geschäftslage aktuell gut, doch die Unternehmen in den Landkreisen Altötting und Mühldorf blicken stark verunsichert auf die kommenden Monate. Zu ihrer Geschäftslage befragt, sind 54 Prozent der Betriebe damit zufrieden und nur 13 Prozent unzufrieden. Weggefallene Einschränkungen sowie gut gefüllte Auftragsbücher dürften dafür verantwortlich sein. Belastend wirken hingegen Engpässe und steigende Preise. Vier von fünf Betrieben klagen über Material- und Rohstoffknappheit, drei von vier über Preissteigerungen bei Energie, Waren und Rohstoffen. Als größtes Risiko für ihre Geschäftsentwicklung benennen die Unternehmen die hohen Energie- und Rohstoffpreise: Mit 76 Prozent der Angaben erreicht der Anteil einen nie dagewesenen Höchststand. Aber auch der Fachkräftemangel mit 69 Prozent und die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen mit 45 Prozent der Nennungen werden als Geschäftsrisiken angesehen. Ingrid Obermeier-Osl, Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Altötting-Mühldorf und IHK-Vizepräsidentin, betrachtet die Situation mit Sorge: „Mehr denn je brauchen wir jetzt eine Politik, die mit richtigen Entscheidungen die Versorgung und damit Wettbewerbsfähigkeit unseres energie- und rohstoffintensiven Standorts sichert. Wir müssen zudem unsere Abhängigkeit von Russland bei Energie und Rohstoffen massiv reduzieren. Beim Ausbau der erneuerbaren Energien im Freistaat müssen alle Potenziale ausgeschöpft werden.“ Sie fordert darüber hinaus gezielte Entlastungen für Unternehmen, die besonders unter den hohen Energiepreisen leiden. Eine Absage erteilt sie bürokratischen Mehrbelastungen für die Wirtschaft. Die Befragung der Unternehmen in den Landkreisen Altötting und Mühldorf zu ihrer Konjunktur fand im April 2022 statt.