Anmeldezahlen für Zimmerer-Ausbildung auf Rekordhoch

von Redaktion

Kampagne „Zunft schafft Zukunft“ zeigt Erfolge – Moderne Berufsvorstellung begeistert junge Leute für die Arbeit mit Holz

Rosenheim – Mit 93 Neuanmeldungen für das Berufsgrundschuljahr (BGJ) verzeichnete die Zimmerer-Innung Rosenheim in diesem Ausbildungsjahr einen enormen Zuwachs an jungen Menschen, die Spaß am Umgang mit dem Werkstoff Holz und einer Ausbildung im Handwerk haben. Eine Umfrage unter den Schülern im Berufsgrundschuljahr 2021/22 an der Berufsschule Bad Aibling zeigte, dass die Zimmerer-Innung vergangenes Jahr mit der Ausbildungskampagne „Zunft schafft Zukunft“ und dem Einsatz von jungen digitalen Medien und lokalen Gesichtern den Nerv der Zeit getroffen hat und damit Jugendliche für den Zimmerer-Beruf begeisterte.

Warum entscheiden sich junge Leute heutzutage für den Beruf als Zimmerer? Josef Staber, selbst Zimmerer und langjährige Lehrkraft an der Berufsschule, nennt Gründe: das gute Image des Zimmererhandwerks, die Faszination Holz, das Arbeiten im Team und an der frischen Luft und die gute Arbeit der Zimmerer-Innung Rosenheim und der Berufsschule Bad Aibling.

Im Gespräch mit Staber wird schnell klar, hier ziehen Berufsschule, Innung und Betriebe an einem Strang. Ziel ist eine qualitativ hochwertige Ausbildung, die neben dem Fachwissen und der Praxis noch viel mehr vermittelt. Teamgeist, Kameradschaft, Werte und ein guter Umgang miteinander zählen für Staber genauso viel wie gute Schulnoten, wenn nicht mehr. Stolz verspürt er als Lehrer besonders, wenn er früheren Schülern auf der Baustelle begegnet und sieht, wie hier auf Augenhöhe mit dem Architekten nach der besten Lösung gesucht wird.

Auch wenn das Berufsgrundschuljahr der Zimmerer-Ausbildung als Vollzeit-Schule im ersten Lehrjahr immer wieder diskutiert wird, gibt es dadurch viele Vorteile: in einem geschützten schulischen Rahmen Fehler machen dürfen, ein einheitlicher Wissensstand über die Maschinen und entsprechende Arbeitssicherheitsmaßnahmen sowie ein Sich-ausprobieren-Dürfen.

Dabei vermittelt die Berufsschule keineswegs nur Theorie. Die beliebten Praxisteile in den schuleigenen Werkstätten liegen bereits im ersten Lehrjahr bei 50 Prozent. Wer sich für die Ausbildung entscheidet, kann auch sehr früh über Praktika herausfinden, ob der Beruf passt.

So hat es Niels Perner (19 Jahre) gemacht. Nun ist er seit September Teil des BGJ-Rekordjahrgangs. Wichtig war ihm als Mitglied der Bergwacht, dass er als Zimmerer viel an der frischen Luft ist. Wie bei vielen angehenden Handwerkern mag auch er das gute Gefühl, täglich etwas mit den Händen zu (er)schaffen.

Sicherlich ist es im ersten Lehrjahr zu früh, über Zukunftspläne zu reden, aber seine Möglichkeiten kennt Niels genau: Geselle, Vorarbeiter, Meister, Bauzeichner und mehr. Auch wenn er gerne zur Schule geht, nach dem Vollzeitunterricht im BGJ freut er sich erst mal auf die Arbeit im Betrieb und damit auf sein zweites und drittes Lehrjahr. Schule gibt es dann nur noch im Blockunterricht.

Der Holzbau als nachhaltige Bauweise wächst. Es gibt immer mehr junge Menschen, die die Zukunft des Holzbaus und die Zukunft ihrer Region mitgestalten und ausbauen wollen. Infos zur Ausbildung unter zunft-schafft-zukunft.de.

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