Traunstein/Truchtlaching – Es war ein Festtag für 60 ausgelernte junge Auszubildende: 53 Anlagemechaniker und sieben Spengler der Innung für Spengler, Sanitär und Heizungstechnik Traunstein, die sich auch auf die Landkreise Altötting und Mühldorf erstreckt, der Innung Sanitär- und Heizungstechnik Berchtesgadener Land und der Innung Spengler, Sanitär- und Heizungstechnik Rosenheim wurden nach erfolgreicher Winterprüfung freigesprochen und dürfen sich nun „Gesellen“ nennen. Viele Ehrengäste aus Schule und Wirtschaft waren der Einladung gefolgt und feierten gemeinsam mit den neuen Gesellen und ihren Familien, ihren Ausbildern und Lehrherren.
Der Innungs-Obermeister der SHK-Innung Traunstein, Josef Pflügl, zum Beruf eines Spenglers, der fast bei jedem Haus einmal gebraucht werde: „Als ihr vor vier Jahren den Ausbildungsvertrag unterschrieben habt, war euch wahrscheinlich nicht bewusst, was der Gesellenbrief für ein begehrtes Gut ist.“ Beim Stichwort „Gas-Krise“ falle ihm der Beruf des Anlagenmechanikers ein.
„Dem Pfiffigen gehört die Zukunft“ war das Motto des Hauptgeschäftsführers des Fachverbands SHK Bayern, Dr. Wolfgang Schwarz, der betonte, dass die jungen Leute eine gute Berufsentscheidung getroffen hätten: „Die Goldgräberbranche der Zukunft ist die Branche, die in den nächsten 30 bis 40 Jahren immer genug Arbeit haben wird.“ Der Gesellenbrief lasse in einem durchlässigen Bildungssystem alle Optionen offen – bis hin zum Meister und dem Studium. Er sei eine Durchgangsstation, es gelte sich auch in Zukunft weiterzubilden.
Kreishandwerksmeister Gerhard Kotter lobte das Durchhaltevermögen und den Fleiß der jungen Handwerker. Der langjährige Prüfungsvorsitzende Lambert Axthammer gab ihnen einige Lebensweisheiten mit und ging auf die Lehrzeit und die Gesellenprüfung ein. „Es war nicht immer Sonnenschein.“ Wichtig sei, dass wieder Nachwuchs komme.
Höhepunkt der Festveranstaltung war die Freisprechung, deren Geschichte bis in das Mittelalter zurückreicht. Traunsteins stellvertretender Kreishandwerksmeister Thomas Aigner führte durch die Zeremonie. Die jungen SHKler hätten nun den Grundstock für ihr erfolgreiches Arbeitsleben gelegt. Sauberes Wasser, saubere Luft und wohlige Wärme stünden als Synonyme für das SHK-Handwerk und seine Vertreter. Mit einer kurzen Formel sprach er sie von den Pflichten des Lehrverhältnisses frei. Handwerker sind seit Jahren besonders gefragt, das SHK-Handwerk wirbt kräftig um neue Auszubildende und Facharbeiter. Dass dabei aber auch Qualität verlangt wird, zeigte sich bei den Ergebnissen. Zwar traten 81 Prüflinge im Bereich Anlagenmechaniker an, jedoch nur 53 konnten die Anforderungen an die Gesellenprüfung erfüllen. 28 fielen durch, was am unbefriedigenden Notendurchschnitt von 3,94 deutlich wird. Auch bei den Spenglern kamen von neun Prüflingen nur sieben durch. Hier lag der Durchschnitt bei 4,33.
Peter Schuhbeck, Innungs-Obermeister der Innung Sanitär- und Heizungstechnik Berchtesgadener Land, sagte beim Nennen der erfolgreichen Prüflinge: „Tut weiter und bleibt dabei. Wir brauchen euch.“
Obermeister Josef Pflügl würdigte anschließend folgende scheidende Mitglieder des Prüfungsausschusses mit einer Ehrenurkunde: Lambert Axthammer, Reinhard Brodschelm, Hans-Peter Heimbach, Franz-Xaver Kallmaier, Markus Lex, Matthias Fürst, Bernhard Osenstätter, Stefan Huber, Georg Stürzer, Franz Langlechner, Franz Ottenthaler und Markus Guggenhuber.
Das Rahmenprogramm des Festes lieferte der Kabarettist und Dingolfinger Kulturpreisträger Stefan Otto mit seinem Programm „Gmahde Wiesn“. wz