Rosenheim – Die Erwartungen und Hoffnungen sind groß bei den Teilnehmern des Gründerpreises von Stadt und Landkreis Rosenheim. Am Dienstag kamen die Gründer und Referenten zum ersten Mal zusammen. Der Termin sollte als Einstimmung für den bevorstehenden Wettbewerb dienen. Der Gründerpreis wird seit zehn Jahren verliehen, dieser wird der fünfte seiner Art sein. 200 Teilnehmer gab es bisher. Und auch in diesem Jahr ist der Zuspruch wieder groß. 32 Gründer haben sich mit ihren Ideen angemeldet und hoffen auf den großen Erfolg.
Die Hälfte aller
Start-ups scheitern
Bis Mitte September konnten sich die Jungunternehmer für den Gründerpreis anmelden. In den kommenden Wochen steht nun einiges für die 32 auf dem Programm. Referenten aus der Wirtschaft und der Forschung helfen den Teams in insgesamt neun Workshops, ihre Geschäftsidee möglichst erfolgreich umzusetzen. Denn mag die Idee auch gut gewesen sein, ein Erfolg ist damit noch lange nicht garantiert. Die Hälfte aller Gründer einer neuen Firma muss laut den Organisatoren nach spätestens drei Jahren wieder aufgeben. Damit die Teilnehmer am Gründerpreis nicht auch dieses Schicksal ereilt, werden Workshops vom Erstellen eines Businessplans über rechtliche Grundlagen und Finanzierung bis hin zum Marketing angeboten.
Carla Kirmis von der Wirtschaftsförderungsagentur der Stadt Rosenheim ist eine der Ansprechpartnerinnen und weiß um die Vorteile der Workshops und der Treffen für die Jungunternehmer. Sie seien eine gute Vorbereitung für das künftige Geschäftsleben und sollen dabei helfen, so früh wie möglich die passenden Netzwerke mit möglichen Partnern zu bilden. So soll ein frühes Scheitern des neuen Unternehmens möglichst vermieden werden und das nötige Handwerkszeug werde von Experten mit auf den Weg gegeben.
Die 32 Teilnehmer des mittlerweile fünften Gründerpreises nehmen dabei mit den unterschiedlichsten Ideen an dem Wettbewerb teil. Die reichen von mehreren Apps aus den Bereichen Tourismus oder Planung für Schüler und Studenten über eine fahrende Bierkiste bis hin zu einer nachhaltigen Methode, die gegen den Buchsbaumzünsler helfen soll.
Wie erfolgreich ein Unternehmen mit einem gewonnenen Gründerpreis im Rücken sein kann, zeigt das Beispiel von Florian Pachaly. Er entwickelte mit einem Partner den Mehrwegbecher „ReCup“, mit dem die beiden 2017 den Preis gewinnen konnten. Mittlerweile ist er deutschlandweit in zahlreichen Cafés zu bekommen, und das Unternehmen hat mehr als 100 Mitarbeiter. Die Idee kam damals zum richtigen Zeitpunkt. Ab dem kommenden Jahr gilt eine gesetzliche Mehrwegpflicht. Damit sind Restaurants und Cafés verpflichtet, ihre Produkte sowohl in Einweg- als auch in Mehrwegverpackungen anzubieten. Das Gesetz hilft Pachaly und seiner Firma bei ihrem Vorhaben, den Einwegbecher dauerhaft abzuschaffen.
Noch ein langer
Weg bis zum Ende
Für die 32 Gründer geht es in den kommenden Wochen in die Workshops. Bis Weihnachten müssen dann die Businesspläne abgegeben werden. Die machen einen Teil der Bewertung aus. Der andere Teil ist die Vorstellung der Geschäftsidee vor einer Jury aus 21 Experten aus unterschiedlichen Fachrichtungen. Die Preisverleihung an den besten neuen Gründer Rosenheims findet am 16. März statt. Vielleicht wird der neue Gewinner ähnlich erfolgreich wie Florian Pachaly.