Wirtschaftsbarometer zeigt historisches Tief im Einzelhandel

von Redaktion

Geschäftslage deutlich schlechter – Kritik an Subventionen

Rosenheim – Die aktuellen Ergebnisse des Wirtschaftsbarometers Rosenheim weisen eine Verschlechterung der Geschäftslage in Stadt und Landkreis Rosenheim aus.

Die monatliche Umfrage der Fakultät für Betriebswirtschaft an der TH Rosenheim erbrachte einen Saldo aus positiven und negativen Bewertungen von noch positiven 20,3. Dies bedeutete allerdings mehr als eine Halbierung des Vormonatswertes in Höhe von 41,7.

Die Geschäftserwartungen fielen zudem wieder in den pessimistischen Bereich und ergaben einen Saldo von minus 7,1. Im Vormonat blickten die teilnehmenden Unternehmen noch leicht optimistisch auf die kommenden sechs Monate mit plus drei. Auch die vergleichbaren Werte des ifo-Institutes fielen zum Teil stark.

Mehrheit wünscht Kürzungen beim
Kauf von E-Autos

Die Geschäftserwartungen sind erheblich schlechter als in der Region. Von pessimistischen minus 35,5 ging es weiter zurück auf nunmehr minus 45,6. Davon waren alle Wirtschaftszweige betroffen, im Einzelhandel wurde sogar ein historisches Tief erreicht.

Auch das ifo-Institut ermittelt für die Geschäftslage in Deutschland derzeit noch positive 9,3, dieser Saldo ist jedoch zum dritten Mal in Folge rückläufig und liegt spürbar unter dem Wert von Rosenheim.

Die Anforderungen an den Staatshaushalt durch die Energiekrise, den Kriegshandlungen in der Ukraine und Pandemiefolgen sollen durch Subventionsabbau gedeckt werden.

Die Unternehmen des Wirtschaftsbarometers Rosenheim wurden befragt, welche der größten Finanzhilfen aus ihrer Sicht gekürzt werden sollten. Eine Mehrheit von 81 Prozent nannte dabei den Kauf von elektrischen Fahrzeugen mit einem Gesamtvolumen von 2,1 Milliarden Euro. Deutlich dahinter folgen Finanzhilfen zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes für 0,95 Milliarden mit 34 Prozent und Subventionen zur Errichtung von Tank- und Ladeinfrastruktur für 1,7 Milliarden mit 31 Prozent. Lediglich 24 Prozent befürworten eine Kürzung bei Investitionshilfen zur Dekarbonisierung der Industrie für 1,2 Milliarden und des Baukindergeldes der KfW Bankengruppe für 0,96 Milliarden.

Artikel 5 von 11