Thema Krieg bestimmt den Wirtschaftsempfang

von Redaktion

Handwerks-Präsident Franz Xaver Peteranderl fordert verlässliche und unabhängige Energiepolitik

Altötting/Mühldorf – Nach zwei Jahren Pause kamen jüngst rund 600 Vertreter der regionalen Wirtschaft im Altöttinger Kultur- und Kongressforum zum traditionellen Wirtschaftsempfang der Landkreise Mühldorf und Altötting zusammen. Gekommen waren auch zahlreiche Vertreter aus Politik und Gesellschaft. Besonders freuten sich Altöttings Landrat Erwin Schneider, Mühldorfs Landrat Maximilian Heimerl und IHK-Vizepräsidentin Ingrid Obermeier-Osl sowie Präsident Franz Xaver Peteranderl, wieder zum Empfang einladen zu dürfen.

Leitthema war diesmal der Ukrainekrieg, der wegen Embargo und steigender Rohstoffpreise auch hiesige Unternehmen in Mitleidenschaft zieht.

Gastredner Prof. Dr. Stephan Bierling gab einen verhalten optimistischen Ausblick, indem er die Wirksamkeit der Sanktionen herausstellte, die zweifellos aber auch eine Herausforderung darstellten. Der Politologe von der Uni Regensburg sparte nicht mit Kritik an der deutschen Politik. Die Wirtschaftssanktionen träfen Russland schon jetzt hart, ein Ende des Krieges sei jedoch nur ohne Putin möglich, wobei sich bisher jedoch keiner „aus derselben Schicht“ hervorgetan habe. Deshalb könne sich der Krieg, der bis jetzt auf beiden Seiten schon jeweils 100000 Tote und Verletzte gefordert habe, „noch lange hinziehen.“ Dieser Krieg entscheide über das Schicksal der nächsten Generation, betonte Professor Bierling abschließend.

Bevor die Gäste im Foyer des Altöttinger Kultur- und Kongressforums im Anschluss das Gehörte diskutierten, forderte der Präsident der Handwerkskammer von München und Oberbayern, Franz Xaver Peteranderl, dass die Energiepolitik nun „auf sichere Beine gestellt“ werden müsse und „einseitige Abhängigkeiten künftig unbedingt zu vermeiden“ seien.

Er warb für das Handwerk als zentralen Teil der Krisenlösung, schließlich müssten jetzt die Weichen für eine solche Welt gestellt werden, in der man nicht mehr erpressbar ist.

Dafür sei allerdings auch ausreichend Nachwuchs im Handwerk erforderlich. Peter Becker

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