Rosenheim – Die aktuellen Ergebnisse des Wirtschaftsbarometers Rosenheim ergaben eine deutlich verbesserte Geschäftslage, allerdings brachen die Erwartungen für die kommenden sechs Monate drastisch ein. Das Wirtschaftsbarometer Rosenheim ist eine monatliche Umfrage der Fakultät für Betriebswirtschaft an der TH Rosenheim bei Unternehmen des Stadt- und Landkreises Rosenheim.
Der Saldo aus positiven und negativen Einschätzungen in Bezug auf die aktuelle Geschäftslage konnte sich überraschend gut verbessern. Er erreichte sehr positive + 33,8. Allerdings erwarten die teilnehmenden Unternehmen einen harten Winter. Der Saldo für die Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monate fiel auf sehr pessimistische -36,3. Bei den vergleichbaren Werten des ifo-Institutes für Deutschland fiel die Einschätzung der Geschäftslage bereits zum vierten Mal in Folge auf relativ neutrale + 7,4. Auch die Geschäftserwartungen verschlechterten sich weiter und fielen auf extrem negative – 51,5.
Beide Register sind damit schlechter als in Rosenheim. Wie immer zu Quartalsende wurden die Unternehmen befragt, welche Planungen für die nächsten zwölf Monate sie für den Personalbestand und die Höhe der Investitionen haben. Bei den aktuell sehr schwachen Geschäftserwartungen ist es nicht verwunderlich, dass sich auch diese eingetrübt haben. Lediglich 19 Prozent planen einen Personalaufbau, vor drei Monaten waren dies noch 36 Prozent. Der Anteil von Unternehmen, die eine Reduktion der Mitarbeiteranzahl planen, hat sich mit 14 Prozent fast verdoppelt, liegt aber damit unter dem derjenigen, die erhöhen möchten. Betrachtet man die verschiedenen Gewerbebereiche, so erwartet jedes vierte teilnehmende Unternehmen aus dem Bereich des verarbeitenden Gewerbes eine Verringerung der Arbeitsplätze.
28 Prozent der Unternehmen planen eine Reduktion der Investitionen auf Jahresfrist, im Einzelhandel sind es mit 56 Prozent sogar mehr als die Hälfte. Der Anteil der teilnehmenden Unternehmen, die die Investitionen ausweiten möchten, blieb mit 16 Prozent nahezu unverändert.