Lage am Arbeitsmarkt bleibt stabil

von Redaktion

Dank dem überwiegend milden Dezember steigt die Arbeitslosenquote nur leicht an. Zu den niedrigen Werten kommt auch noch eine weiterhin hohe Zahl an offenen Stellen.

Rosenheim/Traunstein/Mühldorf – Erfreulich ist der aktuelle Bericht zur Arbeitsmarktsituation in Bayern und in der Region. Der Dezember war bis auf eine Woche kein harter Wintermonat. Das wirkt sich auch auf die geringe Zahl von Meldungen aus den Außenberufen aus, wie Jutta Müller, die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Traunstein, sagt. „Wir rechnen mit einem Anstieg in diesen Berufsbereichen erst im Januar.”

Zahlen liegen auf Vor-Corona-Niveau

Im Bereich der Arbeitsagentur Rosenheim ist die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen nur leicht um 70 auf nun 7770 angestiegen. „Die Zunahme war im Dezember seit Beginn der entsprechenden Auswertung noch nie so gering”, sagt Michael Vontra, der Geschäftsführer des operativen Bereichs der Agentur für Arbeit Rosenheim. Damit nähere man sich bei der Arbeitslosigkeit wieder dem Niveau an, auf dem sie vor der Corona-Pandemie lag.

Für den Geschäftsbezirk der Arbeitsagentur Rosenheim endet das Jahr 2022 mit einer Arbeitslosenquote von 2,5 Prozent. Damit bleibt der Stand im Vergleich zum November unverändert. Im Vorjahr lag die Quote am Jahresende bei 2,3 Prozent. „Diese verhältnismäßig geringe Arbeitslosigkeit ist umso beachtlicher, da die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Agenturbezirk im Juni mit 201420 so hoch war wie noch nie“, sagt Michael Vontra weiter. Dementsprechend könnte auch bei mehr Menschen ein Arbeitsverhältnis enden als in den Jahren zuvor. Dies wäre aber verhältnismäßig selten der Fall, so Vontra, weil viele Betriebe an ihrem angestammten Personal festhalten. Es sei auch eine hohe „Fluktuationsarbeitslosigkeit” festzustellen. Das bedeutet, dass nach dem Ende eines Arbeitsverhältnisses schnell wieder ein neues gefunden werden kann.

Für die Stadt Rosenheim errechnet sich eine aktuelle Arbeitslosigkeit von 4,1 Prozent. Das ist ein Zehntelprozent mehr als noch im November. Derzeit sind 1485 Rosenheimer ohne Arbeit. Das deckt sich mit dem Jahresdurchschnitt von 2022. Im Schnitt waren jeden Monat im vergangenen Jahr 1492 Menschen arbeitslos.

Auch im Landkreis Rosenheim decken sich die aktuellen Werte mit dem Jahresdurchschnitt. Im Dezember waren 2502 Menschen im Landkreis arbeitslos gemeldet, was einer Quote von 2,4 Prozent entspricht.

Im Bereich der Arbeitsagentur Traunstein lag die Arbeitslosenquote im Dezember bei drei Prozent, was einen Anstieg um 0,1 Prozent bedeutet. Für den Geschäftsbezirk heißt das, dass 8529 Menschen derzeit ohne Arbeit sind. Demgegenüber stehen aktuell 4221 offene Stellen.

Viele Stellenangebote noch immer offen

Die beiden Berufsbereiche mit den meisten Stellenangeboten sind Produktion und Fertigung mit 1223 offenen Jobs und kaufmännische Dienstleistungen, Handel, Vertrieb und Tourismus mit 756 offenen Stellen. „Tourismus und Nahrungsmittelherstellung sind in unserer Region wirtschaftlich erfolgreiche Berufszweige“, sagt Jutta Müller von der Traunsteiner Arbeitsagentur. „Ob Hotellerie oder Lebensmittelbranche – Arbeitgeber und Karrieremöglichkeiten sind vielfältig und bieten anspruchsvolle, zukunftsfähige Berufswege.“

Der Landkreis Traunstein verzeichnet aktuell eine Arbeitslosenquote von 2,7 Prozent. Das sind 0,2 Prozentpunkte mehr als im November und 0,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Wert entspricht 2651 arbeitslosen Menschen. 

Im Landkreis Mühldorf sind derzeit 2121 Menschen ohne feste Stelle gemeldet. Daraus ergibt sich eine Quote von 3,2 Prozent der Einwohner. Dies ist ein leichter Anstieg von 0,1 Prozent im Vergleich zum November.

Die solide Situation des bayerischen Arbeitsmarktes sei keine Selbstverständlichkeit, ist sich Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger sicher. „Die auf Rekordniveau davon galoppierenden Energiepreise sind für viele Betriebe existenzbedrohend. Zudem muss dem Fach- und Arbeitskräftemangel tatkräftig entgegengesteuert werden.“ Dem schließt sich Arbeitsministerin Ulrike Scharf an. Der Fachkräftemangel werde auch 2023 eine zentrale Herausforderung sein, so Scharf. Beide Minister rechnen aber weiterhin mit einer stabilen Entwicklung des bayerischen Arbeitsmarkts.

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