62 Prozent der Minijobs im Landkreis Rosenheim sind in Frauenhand

von Redaktion

Frauen liegen auch bei Teilzeitarbeit weit vorne – Gewerkschaft warnt vor Lohn- und Rentenfalle

Rosenheim – Die 520-Euro-Arbeit ist weiblich: Von den rund 26910 Minijobs im Landkreis Rosenheim sind 61 Prozent in Frauenhand – im Hotel- und Gaststättengewerbe liegt der Anteil sogar bei 67 Prozent. Auch bei der Teilzeitarbeit liegen die Frauen vorne: Die rund 28140 Teilzeitstellen im Landkreis Rosenheim werden zu 81 Prozent von Frauen gemacht. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mit.

Die NGG beruft sich dabei auf aktuelle Zahlen der Arbeitsagentur. Manuel Halbmeier, Geschäftsführer der NGG-Region Rosenheim-Oberbayern, spricht von einer „Lohn- und Renten-Falle“: „Teilzeitarbeit bedeutet immer ein schmaleres Portemonnaie – und auch eine kleinere Rente. Und Minijobs bedeuten Mini-Renten.“ Hinzu komme, dass Frauen im Bundesdurchschnitt sieben Prozent weniger pro Stunde verdienten als Männer. Und das bei vergleichbarer Qualifikation, Tätigkeit und Erwerbsbiografie, so die NGG Rosenheim-Oberbayern. Es sei daher wichtig, über das Thema Lohn zu reden. Überall dort, wo es einen Betriebsrat gebe, könne dieser auch die „Lohn-Kommunikation im Unternehmen beleben“, so Halbmeier. Ansonsten gebe es den Rechtsanspruch darauf, zu erfahren, was ein männlicher Kollege in ähnlicher Position verdient. Doch das Entgelttransparenzgesetz gilt nur in Betrieben mit mindestens 200 Beschäftigten. Hier, so fordert die NGG, sollte die Bundesregierung dringend nachbessern.

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