Traunstein/Palling – Grund zu feiern gab es kürzlich bei der Innung für Spengler, Sanitär- und Heizungstechnik Traunstein sowie bei der Innung Sanitär und Heizungstechnik Berchtesgadener Land. 77 junge erfolgreiche Auszubildende wurden freigesprochen und in den Gesellenstand gehoben. Die Anlagenmechaniker kamen aus Betrieben der Landkreise Traunstein, Mühldorf, Altötting und Berchtesgadener Land. Spengler kamen zusätzlich noch aus dem Landkreis Rosenheim.
„Das wird eine spannende Reise“, sagte der Traunsteiner Obermeister des Sanitär-, Heizungs- und Klimahandwerks (SHK), Josef Pflügl, mit Blick auf die Ideen zur Energiewende. Ohne das Handwerk wird der Wandel laut Pflügl nicht gelingen. „Wir brauchen Hände und Leute, und wir brauchen endlich Macher“, fügte er an. Den neuen Gesellen riet er, viel Erfahrung zu sammeln.
„Das Handwerk hat auch in schwierigen Zeiten einen goldenen Boden“, zeigte sich Pflügl überzeugt. Die Ausbildungszahlen seien jedoch gegenüber jenen vor rund 30 Jahren um drei Viertel geschrumpft. Hier gelte es, gegenzusteuern – auch für eine erfolgreiche Energiewende.
Peter Schuhbeck, Obermeister der SHK-Innung Berchtesgadener Land, schilderte Aufgaben und Vorteile der Innung für Betriebe und Mitarbeiter. Er warb dafür, sich in der Innung ehrenamtlich einzubringen, beispielsweise als Gesellen in Ausschüssen.
Themen wie der Fachkräftemangel wurden an dem Abend ebenfalls behandelt – zum Teil mit von der Innung in Auftrag gegebenen Filmen. Humorvolles gab es bei „Zwei von der Staatskanzlei“. Der Kabarettist Wolfgang Krebs hatte zur Feier des 75-jährigen Bestehens des Fachverbandes SHK Bayern Heiteres rund um Klempner und Co. zum Besten gegeben.
Lambert Axthammer, früherer Prüfungsvorsitzender, dankte allen, die zum Gelingen der Prüfung beitrugen. Der stellvertretende Kreishandwerksmeister Thomas Aigner nahm die Freisprechung vor. „Sie haben jetzt eine Eintrittskarte für das Berufsleben. Ihnen stehen alle Möglichkeiten offen“, betonte er. Das Know-how des SHK-Handwerks sei mehr denn je gefordert. In einer kurzen Zeremonie sprach er die Gesellen von Rechten und Pflichten des Lehrverhältnisses frei.
Danach gab es die Gesellenbriefe. In der Winterprüfung starteten 65 Teilnehmer im Beruf Anlagenmechaniker. 49 bestanden, der Noten-Gesamtschnitt lag bei 3,63. Prüfungsbester mit einer Note von 1,6 wurde Konrad Randl vom Ausbildungsbetrieb Jakob Stadler in Neuötting. Zehn Auszubildende traten zur Spengler-Prüfung an, neun davon bestanden. Der Gesamtschnitt lag bei 3,4. Tobias Gaßner vom Ausbildungsbetrieb Josef Roß in Vogtareuth wurde hier mit einer Note von 2,3 Prüfungsbester.
Zur Sommerprüfung im vergangenen Jahr traten 23 Azubis an – 15 bestanden. Der Gesamtschnitt lag bei 3,83. Bester Anlagenmechaniker wurde Franz-Xaver Lohr vom Ausbildungsbetrieb Pflügl aus Gars mit einer Note von 2,0. Alle vier angetretenen Spengler bestanden, der Gesamtdurchschnitt lag hier bei 4,0. Für die Prüfungsbesten gab es Urkunden.
Mit dem Vortrag „In den Bergen ist Freiheit“ begeisterte Extremkletterer Thomas Huber die Anwesenden. Er und sein Bruder Alexander hätten im Leben einen Lottogewinn gezogen und könnten das machen, was sie am liebsten tun: Bergsteigen. Er sprach über Erfolge und Misserfolge, mit denen man auch im Berufsleben konfrontiert sei. wz