Rohrdorf – Die Net Zero Emission Labs GmbH, die zur Rohrdorfer Unternehmensgruppe gehört, ist Forschungspartner des Verbundvorhabens H2-Reallabor Burghausen. Vergangene Woche wurde dem Verbund im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung in Burghausen der Förderbescheid überreicht.
Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit einer Summe von 50 Millionen Euro gefördert. Es soll die Möglichkeiten der Nutzung von Wasserstoff (H2) für die klimaneutrale Transformation der chemischen Industrie erforschen.
Chemiestandort muss
zukunftsfähig werden
Die Transformation in eine nachhaltige Wasserstoffwirtschaft ist wichtig für die Zukunftsfähigkeit des größten bayerischen Chemiestandortes Burghausen. Die ansässigen Firmen stellen sich der Herausforderung einer klimaneutralen Transformation durch die Nutzung von Wasserstoff als Energieträger und als potenzielle Basis für zusätzliche und neue Ausgangstoffe für die Chemie.
Unter Leitung der Technischen Universität München (TUM) und der Technischen Hochschule (TH) Rosenheim wurde daher das Verbundvorhaben H2-Reallabor Burghausen mit insgesamt 36 Projektpartnern über ein Budget von 50 Millionen Euro entwickelt. Ende 2022 erkannte das Bundesministerium für Bildung und Forschung das Projekt als förderungswürdig an. Staatssekretär Jens Brandenburg überreichte nun im Festsaal des TUM-Akademiezentrums Raitenhaslach in Burghausen den Förderbescheid an die Projektvertreter. Rohrdorfer wurde von Anton Bartinger, dem technischen Leiter der Rohrdorfer Sparte Zement, und Helmut Leibinger, dem Geschäftsführer der Net Zero Emission Labs GmbH, vertreten.
18 Experten
forschen in Rohrdorf
Net Zero Emission Labs besteht derzeit aus 18 Experten aus Verfahrenstechnik, Umwelttechnik, Maschinenbau, Elektrotechnik, Chemie und Wirtschaftswissenschaften. Unter der Leitung von Helmut Leibinger erforscht das Team die Möglichkeiten der Verwertung des bei der Zementproduktion abgeschiedenem CO2 für die chemische Industrie. Aktuell wird am Standort Rohrdorf die Grundchemikalie Ameisensäure aus CO2 synthetisiert. Im Rahmen des Forschungsprojekts H2-Reallabor soll aus dem bei der Zementproduktion abgeschiedenen CO2 durch elektrochemische Reduktion mit Wasserstoff Ethylen hergestellt werden. „Der Aufbau einer Wertschöpfungskette für grüne Plattformchemikalien und einer Kreislaufwirtschaft ist eine große Herausforderung, aber notwendig für die Zukunftsfähigkeit der Industrie in Bayern“, sagt Helmut Leibinger. „Wir freuen uns, dass wir mit unserer Expertise dazu beitragen können, den Wirtschaftsstandort Bayern fit für die klimaneutrale Zukunft zu machen.“