Töging – Im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung der Friseur-Innung Mühldorf/Altötting im Wirtschafts-Service-Zentrum in Töging stand das Thema Beitragsanpassung. Markus Saller, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, schilderte die Gründe für die Erhöhung des Mitgliedsbeitrages anhand der Jahresrechnung 2022. Sinkende Mitgliederzahlen, keine Sponsoren und zusätzlich standen den wenigen Einnahmen höhere Ausgaben (Beitrag an den Landesinnungsverband sowie weitere diverse Ausgaben) gegenüber, sodass sich diese im abgelaufenen Haushaltsjahr zu einem geringen Defizit summierten. Um eine Haushaltsdeckung im Jahr 2023 zu erreichen, schlug der Geschäftsführer eine Beitragserhöhung vor. „Die Erhöhung ist auch insofern unumgänglich, als man dem Image mit vermehrtem Aufwand Rechnung tragen muss“, sagte Saller. Die Beitragserhöhung wurde einstimmig beschlossen. Die beiden Kassenprüferinnen Maria Lederbauer aus Burghausen und Nadine Stallwanger aus Töging hatten nichts zu beanstanden und beantragten die Entlastung der Vorstandschaft. Beide Kassenprüferinnen wurden einstimmig wieder gewählt. Obermeisterin Helga Wimmer berichtete, dass die Innung derzeit 49 Mitglieder hat. Drei Abgängen steht mit Cinar Hasan (Mühldorf) ein neues Mitglied gegenüber. Die Pandemie habe vielen Betrieben starke Einbußen gebracht, berichtete Wimmer. Die Betriebsinhaber mussten ihre Friseurgeschäfte durch das „Berufsverbot“ drei Monate schließen. Der Landesinnungsverband kämpft dafür, dass die Rückzahlungsforderungen der Corona-Sofortmaßnahmen für die kleinen Betriebe fallen gelassen werden. Zugleich fordern die Friseure, dass ihre Leistungen nur mit sieben Prozent Umsatzsteuer belegt werden. Der Landesinnungsverband möchte sich ferner für Kosmetiker öffnen. Für die Innung Mühldorf/Altötting sei dies vorstellbar, wenn Bedarf bestehe, so Wimmer. „Dazu brauchen wir aber eine Satzungsänderung und eine Ergänzung im Namen. Zum Beispiel: Innung der Friseure und Kosmetiker – aber mit einer eigenen fachlichen Schiene“, erklärte die Obermeisterin. Die anwesenden Mitglieder stimmten dem einstimmig zu. Die Satzung soll in der Herbstversammlung verabschiedet werden. Im Jahresbericht sprach Helga Wimmer die zahlreichen Veranstaltungen an, die die Innung organisiert hatte, unter anderem die Freisprechungsfeier sowie eine Teilnahme am Onlineseminar zur Prüferzertifizierung beim Landesinnungsverband des bayerischen Friseurhandwerks. 42 Azubis besuchen derzeit die Berufsschule in Altötting. Erfreut zeigte sich die Obermeisterin über die Leistungen der 16 Teilnehmer bei der Gesellenprüfung Teil 1 (Notendurchschnitt 2,8) und bei der Gesellenprüfung Teil 2 (Notendurchschnitt 3,1).
Wimmer sagte, dass weiterhin auch an den drei überbetrieblichen Kursen festgehalten werde. Ferner hat sich der Verband für das Berufsschulgrundjahr ausgesprochen – dazu findet derzeit ein Modellversuch an der Berufsschule in Traunstein statt.
Unter großem Beifall überreichte Obermeisterin Helga Wimmer an Gabriele Wolfersberger den Goldenen Meisterbrief. Dieser wird für 35-jährige Selbstständigkeit vergeben. In ihrer Laudatio dankte Helga Wimmer Wolfersberger für ihre Innungstreue. Alfons Maier