Ende einer Ära: RSA-Chefaufseher geht nach 37 Jahren

von Redaktion

Bernhard Mayer übernimmt den Aufsichtsratsvorsitz von Franz Sanftl – Bilanzsumme wächst kräftig

Albaching – Ein letztes Mal eröffnete der Aufsichtsratsvorsitzende Franz Sanftl die Generalversammlung des Bankhauses vor 650 Mitgliedern. Nach seinem Bericht des Aufsichtsrates und der Berichterstattung über die gesetzliche Prüfung, die mängelfrei ausgefallen ist, fand der scheidende Vorsitzende ein paar persönliche Worte des Abschieds.

Ex-Aufsichtsratsbosseine prägende Figur erfolgreicher Zeiten

Der Bankvorsitzende Andreas Thalmeier würdigte die langjährige ehrenamtliche Tätigkeit des Aufsichtsgremiums, dessen Vorsitz Sanftl vor zwölf Jahren übernahm. In seiner Zeit als Aufsichtsrat der Bank fielen richtungsweisende Entscheidungen wie die Eröffnung von zwei neuen Filialstandorten in Wasserburg und München, mehrere Baumaßnahmen an der Hauptstelle sowie die Begründung von Beteiligungen und Tochterfirmen und die Berufung von vier Vorständen.

Damit prägte Sanftl das Bankhaus RSA maßgeblich mit. Als sein Nachfolger standen mit Robert Altmann und Bernhard Mayer gleich zwei sehr gute Kandidaten zur Verfügung. In der schriftlichen Wahl setzte sich der Albachinger Unternehmer und Gemeinderat Mayer durch.

Die beiden Bankvorstände Alfred Pongratz und Andreas Thalmeier berichteten über ein ereignisreiches Jahr 2022. So wurde mit Thalmeier die Nachbesetzung des altersbedingt scheidenden Vorstandssprechers Thomas Rinberger geregelt. In dem Jahresbericht stellten die beiden Vorsitzenden die neue Tochterfirma RSA Individual GmbH vor. Mit einer eigenen Versicherungsmakleragentur kann die Bank ihre Kunden noch fairer und besser beraten. Darüber hinaus waren sich die Bankvertreter einig, dass mit dem neuen RSA-Girokonto ein konkurrenzlos günstiges All-Inklusiv-Konto geschaffen wurde.

Selbstkritik übten die beiden bezüglich des Zeitplans bei dem geplanten Bauvorhaben der neuen Geschäftsstelle Albaching. Aktuell wurde jetzt aber der Bauplan eingereicht und alle geplanten Mehrwerte für die Bürger der Gemeinde finden nach wie vor Berücksichtigung. Für die geplante Gastronomie wird aber weiterhin ein Pächter gesucht.

Mit den Vorsorge- und Versicherungsspezialisten der RSA Individual GmbH, dem eigenen nachhaltigen RSA WeltWerte-Fonds und der Investition in Anlageberater will das Bankhaus seine Beratungsqualität im Geldanlagebereich künftig weiter stärken. Dementsprechend erinnerte der neue Vorsitzende an die guten und fairen Zinsen für Kunden: „Wir haben nie Negativzinsen oder Verwahrentgelte berechnet, im Gegenteil wir zahlen als eine von wenigen Banken bereits seit Oktober 2022 wieder hohe Zinsen auf Spareinlagen oder Tagesgelder und dies auch für Kleinsparer.“

Als Folge der Firmenphilosophie überzeugten auch die Bilanzzahlen. Die Bilanzsumme wuchs um 14,9 Prozent auf 848 Millionen Euro. Die bilanziellen Kredite stiegen sogar um mehr als 22 Prozent. Insgesamt wurden über 500 Millionen Euro Neukredite gewährt beziehungsweise vermittelt. Auch die Kundeneinlagen verzeichneten mit 8,7 Prozent Zuwachs einen überdurchschnittlichen Anstieg. Das Ergebnis war mit 1,31 Prozent zwar leicht rückläufig, stellt aber im bayerischen Vergleich einen außerordentlich guten Wert dar. Nachdem auch kaum Zinsänderungsrisiken oder Kreditrisiken erkennbar sind, konnte das aufsichtsrechtlich wichtige Eigenkapital der Bank deutlich gestärkt werden.

Vorstand beschließt
Dividendenerhöhung auf sechs Prozent

Aufgrund des überzeugenden Ergebnisses und des Vertrauens der Mitglieder schlugen die Vorstände der Versammlung eine Erhöhung der Dividende von fünf auf sechs Prozent vor. Dieser Vorschlag wurde einstimmig angenommen, ebenso die Entlastung des Vorstandes und Aufsichtsrates. Auch die Wiederwahl von Sepp Ebersberger als Aufsichtsratsmitglied erfolgte ohne Gegenstimme.

franz manzinger

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