Tüßling/Unterneukirchen – Der Aufsichtsratsvorsitzende Adi Hager bezeichnete die Raiffeisen-Volksbank Tüßling-Unterneukirchen als einen bedeutenden Teil der regionalen Wirtschaft. Von einem herausfordernden, von Krisen geprägten Jahr sprach er vor 420 Mitgliedern auf der Generalversammlung.
Waren die Zeiten bis 2019 noch „paradiesisch“, so habe man kurze Zeit später in den Krisenmodus schalten müssen. Ein Szenario, das dank der vorausschauenden Finanzpolitik des genossenschaftlichen Unternehmens und seiner Ertragskraft gut gemeistert wird. Aussagen, die der Vorstand Holger Büttner in seinem Rückblick unterstrich: „Es ist eine Zeit, die von Herausforderungen und starkem Wettbewerb geprägt war und ist. Krieg, Energiepreise und die Inflation erforderten eine immer wieder neue Ausrichtung. Und doch haben wir die Auswirkungen gut verkraftet“, sagte er.
Mit gemischten Gefühlen habe man den Zinsanstieg betrachtet. Einerseits seien die Margen im Kreditwesen durch die langfristig festgeschriebenen Kredite gesunken, was sich kurzfristig negativ auswirke. Andererseits biete diese Entwicklung auf lange Sicht gesehen eine große Chance. Denn, so Büttner, „anlegen und Sparen lohnt sich wieder“.
Im Rückblick sprach er von einer zufriedenstellenden Entwicklung, die sich in den Zahlen widerspiegle.
Das Wachstum der Genossenschaftsbank sei gleichbleibend und die aktuelle Entwicklung berechtige zur Hoffnung, dass man an die Vorjahre anknüpfen könne. Zum Bilanzgewinn von über 240000 Euro schlage man eine Zuführung in die Rücklage von knapp 102000 Euro, in andere Ergebnisrücklagen in Höhe von 90000 Euro und eine Dividendenausschüttung von rund 51000 Euro vor. Der Aufsichtsrat habe die Verwendung geprüft und ihr zugestimmt.
Die Zusammenfassung der gesetzlichen Prüfung könne man kurz mit „wir haben alles richtig gemacht“ zusammenfassen. Die Feststellung des Jahresabschlusses wurde von der Versammlung einstimmig befürwortet, zur Verwendung des Jahresüberschusses gab es eine Gegenstimme.
Bei der Neuwahl zum Aufsichtsrat votierte die Versammlung mit einer Gegenstimme für die Wiederwahl von Franz Jändl, der dem Gremium mittlerweile seit 30 Jahren angehört.
Abschließend berichtete Vorstand Renè Stadler über die soziale Verantwortung der Bank, die sich in Spenden an gemeinnützige Institutionen, über die regionale Verwurzelung und nicht zuletzt über den Status als Steuerzahler widerspiegelt. In die Zukunft blickend, betonten sowohl Stadler als auch sein Kollege Büttner und Aufsichtsrat Hager, dass man eine selbstbestimmte Genossenschaftsbank bleiben will: „Eine Fusion wird es in den nächsten Jahren nicht geben“, bekräftigte der Aufsichtsratsvorsitzende. wag