Optimismus auch in Krisenzeiten

von Redaktion

Zimmererhandwerk trotz vieler Hürden im Aufwind – „Meisterhaft-Zeichen“ verliehen

Traunstein/Berchtesgadener Land – Trotz der bekannten Umstände und der wirtschaftlichen Situation haben die Zimmerer immer noch ein gutes Auskommen. „Wir können nach wie vor optimistisch in die Zukunft blicken“, betonte Martin Kollmeier, Obermeister der Zimmerer-Innung Traunstein-Berchtesgadener Land, im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Innung in Traunstein. In seinem Kurzbericht ging er vor allem auf die zu erwartenden wirtschaftlichen Veränderungen ein, denen sich das Zimmererhandwerk stellen müsse. Dazu brauche es den regelmäßigen Austausch der Betriebsinhaber und den Zusammenhalt in der Innung. Die Innovationskraft der Betriebe müsse gestärkt werden und ein reger Wissensaustausch untereinander sei wichtig. Martin Kollmeier wies auf die hohe gesellschaftliche Verantwortung der Unternehmer hin.

Wetter verursacht
häufiger Mehrkosten

Am Beispiel des Wetters der letzten Monate machte er deutlich, dass sich auch das Zimmererhandwerk mit Wetterextremen auseinandersetzen müsse. Immer häufiger auftretende Unwetter könnten für im Freien arbeitende Handwerker wie Zimmerer, Maurer, Straßenbauer und andere Berufe zu unvorhersehbaren Mehrkosten durch Wetterschutz-Maßnahmen führen. Die Gesundheit der Mitarbeiter ist wichtig. Möglicherweise müsse die Arbeitswelt angepasst werden. Er wies darauf hin, dass neben der hohen Arbeitsbelastung und dem Fachkräftemangel zunehmend auch die Balance zwischen beruflicher Belastung und privaten Bedürfnissen sowie das Verschwimmen der Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit thematisiert werden müssen.

Die innige Verbundenheit der Innungsmitglieder zeigte sich auch im Totengedenken, als der verstorbenen Zimmererkollegen Georg Braun aus Schneizlreuth und Uwe Meyer aus Teisendorf-Achthal gedacht wurde.

Der Klimabonus hat im Wesentlichen drei Wirkungsbereiche: klimafreundliche Beschaffung, CO2-Reduktion und regionale Klimakompensationsprojekte. Sabine Wiendl vom Klimabonus ging auf ein neu aufgelegtes Förderprogramm der Stadt Traunstein ein und erläuterte die Vorgehensweise für eine mögliche Beantragung von Zuschüssen.

Die Stadt Traunstein beteiligt sich mit den Förderprogrammen „Energieeffizient Sanieren im Gebäudebestand“ und „Solarstrom nutzen“ am Klimabonus und fördert Maßnahmen in unterschiedlicher Höhe. Da die Förderung im „Chiemgauer“ ausgezahlt wird, folgte gleich die Werbung für die Mitgliedschaft und die aktive Arbeit mit dem Regionalgeld vor Ort.

Alexander Kirst, Hauptgeschäftsführer des Landesinnungsverbandes des Bayerischen Zimmererhandwerks, stellte in seinem Gastvortrag die Frage, ob die Innungsmitgliedschaft noch zeitgemäß sei. Gerade im Ehrenamt werde es immer schwieriger, motivierte Mitstreiter zu finden. In der Aufzählung der Strukturen im Verband und in der Kreishandwerkerschaft war seine klare Antwort, dass die Innungsarbeit wichtig und die Basis für eine erfolgreiche Arbeit in den Handwerksstrukturen ist.

Meisterkurse
stehen bald an

Prüfungsausschussvorsitzender Ludwig Hartl berichtete unter anderem von einem Treffen von Innungs- und Berufsschulvertretern mit einer Gruppe aus Äthiopien und einigen Professoren in dieser Woche an der Technischen Universität München, um insbesondere das weltweit anerkannte duale Ausbildungssystem vorzustellen. Am nächsten Tag war die Gruppe zu Gast bei Ludwig Hartl, der in seiner Präsentation die Arbeit in der Innung, in der Berufsschule und in den Betrieben vorstellte. In seiner Funktion als Prüfungsausschussvorsitzender betonte er, dass in diesem Jahr 42 Berufsschüler im Berufsgrundschuljahr (BGJ), 43 Berufsschüler in der elften Klasse und 42 Berufsschüler in der zwölften Klasse den Beruf des Zimmerers erlernen. Zimmerermeister und Ausbilder im Bildungszentrum der Handwerkskammer, Jens Holst, informierte über den anstehenden Meisterkurs. Der MVK-Zimmerer beginnt Mitte September 2023 und endet im Frühjahr 2025.

Jahresrechnung zeigt
positives Ergebnis

Die von Dagmar Sinzinger vom Vorstand der Kreishandwerkerschaft vorgelegte Jahresrechnung zeigte wie in den Vorjahren ein konstant positives Ergebnis und wurde nach dem Votum der Rechnungsprüfer Josef Bachmayer und Josef Pletzer einstimmig genehmigt. Auch das Budget für das laufende Jahr schließt nach den Berechnungen mit einem positiven Ergebnis ab und wurde ohne Gegenstimme angenommen. An Neuwahlen stand in diesem Jahr nur die Wahl des Rechnungsprüfungsausschusses an. Hier wurde Josef Pletzer wiedergewählt und Arthur Roth neu in das Ehrenamt gewählt, jeweils ohne Gegenstimmen.

Weiteres Thema war ein neuer Auftritt in den sozialen Medien. Dieser soll das Zimmererhandwerk als zeitloses und modernes Handwerk darstellen und jungen Menschen die Ausbildung zum Zimmerer als attraktive Berufsmöglichkeit präsentieren.

Gütesiegel „Meisterhaft-Zeichen“

Artikel 5 von 9