Flintsbach – Wer sich für die Wertschöpfungskette Wald und Holz interessiert, kann am Montag, 3. Juli, um 17 Uhr bei der Fachveranstaltung „Holzbau kompetent geplant“ in Flintsbach bei der Firma Tjiko sein Wissen erweitern. Der Verein „Wir bauen auf heimisches Holz“ hat hochkarätige Redner aus Architektur und Planung organisiert, um den Holzbau in der Region zu stärken und die regionale Wertschöpfung von Holz zu fördern.
Für nachhaltiges Bauen ist der Zukunftsbaustoff Holz nicht wegzudenken. In der Region Südostoberbayern gibt es viel Wald, holzverarbeitendes Handwerk, kompetente Planungs- und Ausführungsfirmen und die Technische Hochschule (TH) Rosenheim – kurz die gesamte Wertschöpfungskette Holz. „Wir Akteure dieser Wertschöpfungskette haben den Verein gegründet, um durch einen verstärkten Austausch über das eigene Gewerk hinweg gemeinsam unsere Leistungen wettbewerbsfähig und nachhaltig aus der Region für die Region anbieten zu können“, betont Architektin Catherina Wagenstaller, Vorstandsmitglied bei „Wir bauen auf heimisches Holz“ .
Die Fachwelt sei sich schon länger einig, dass industrielle Vorfertigung und elementierte Bauweise aus Holz effizient umgesetzt werde. 15 Prozent mehr Wohneinheiten und zehn Prozent günstiger könne so gebaut werden, stellt eine Studie des Beratungsunternehmens EY-Parthenon in Zusammenarbeit mit der BayWa-Bausparte fest.
Für den stellvertretenden Vereinsvorsitzenden Max von Bredow steht fest, dass die Optimierungspotenziale nur ausgeschöpft werden können, „wenn wir die Planung richtig und fachgerecht umsetzen“. Daher seien Veranstaltungen wie die in Flintsbach wichtig für die Region.
Unter anderem wird Professorin Maren Kohaus von der TH Rosenheim spannende Holzbautipps geben, die sich aus den Eigenschaften des Materials ergeben und klug in der Planung genutzt werden können. Architekt Martin Hirner gibt Einblicke in ein Praxisbeispiel, an dem er die Schnittstellen und Besonderheiten bei der Planung und Realisierung eines Bauprojekts mit „Bauherr-eigenem Holz“ darstellt. Professor Stefan Winter von der Technischen Universität München, spricht über die Trends im Holzbau.
Der Veranstaltungsort ist der neue Hauptsitz der Firma Tjiko, die schon lange an modularer Vorfertigung arbeitet und als Start-up im Rosenheimer Gründernetzwerk Stellwerk 18 gegründet wurde. Als Teil der Veranstaltung kann dort das Werk mit seinen 4200 Quadratmetern besichtigt werden. In ihm werden zwölf Badmodule pro Woche gefertigt. „Wir liefern aus der Region bis nach Rügen, daher ist digitale Prozesseffizienz unsere Kernkompetenz. So können wir zu der Veranstaltung beitragen und freuen uns, Gastgeber sein zu dürfen. Auch wir denken über lokale Wertschöpfungsketten nach, kennen aber auch die Herausforderungen“, sagt Lukas Schiffer, Gründer von Tjiko.Re