Genossenschaftsbank kommt gut durch das Geschäftsjahr 2022

von Redaktion

Jahresabschluss der Raiffeisenbank Neumarkt-St. Veit-Reischach – Dank eines glücklichen Umstands erzielt Bank Überschuss

Reischach – Trotz eines wiederholt schwierigen Jahres ist die Raiffeisenbank Neumarkt-St. Veit-Reischach eG sehr gut durch 2022 gekommen – mit Zuwächsen in fast allen Geschäftsbereichen: In der 43. ordentlichen Vertreterversammlung der Genossenschaftsbank konnten sich 109 Vertreter davon überzeugen. Wie alle Banken hatte auch das Reischacher Geldinstitut die nicht vorhersehbaren Auswirkungen des Ukrainekrieges, die Zinsentwicklung und die Inflation zu spüren bekommen, wie Vorstandsvorsitzender Thomas Standar erläuterte. Gerade der rasante Zinsanstieg sei es gewesen, der allen Banken durch fallende Kurse der im Bestand befindlichen Wertpapiere Probleme verursacht hätte. Wegen des zinsinduzierten Wertrückgangs war für die Reischacher Bank eine Abschreibung von rund 9,6 Millionen Euro auf den Bestand notwendig geworden. Auf die Schnelle sei ein komplettes Jahresergebnis pulverisiert worden, so Standar. Erstmals seit er denken könne, hätte im Geschäftsjahr 2022 der Schnitt aller bayerischen Genossenschaftsbanken ein negatives bereinigtes Betriebsergebnis von minus 0,11 Prozent ausgewiesen. Einige Häuser hätten sogar drastische Maßnahmen ergreifen müssen, um die Bilanz zu schließen.

Nicht so die Reischacher Genossenschaftsbank: Nach Ertragssteuern wiesen deren Zahlen ein positives Betriebsergebnis von 0,53 Prozent aus – gegenüber dem Vorjahr nur ein Rückgang um 0,03 Prozent. Warum es für die Reischacher Bank besser lief als bei anderen Geldhäusern, wusste der Vorstandsvorsitzende zu erklären: Durch einen glücklichen Umstand habe die Bank bereits Ende 2021 ein Verkaufsangebot für die drei Lebensmittelmärkte in der Raiffeisen Immobilien Reischach GmbH bekommen. „Das konnten wir nicht ausschlagen“, so Standar. Zu dem Zeitpunkt sei noch nicht die Rede von steigenden Zinsen gewesen. Durch den außerordentlichen Mehrertrag von 7,866 Millionen Euro aus den Verkäufen des Rewe-Marktes Pfarrkirchen und der Edeka-Märkte Garching und Gangkofen sei es der Bank möglich gewesen, alle notwendigen Abschreibungen vorzunehmen und somit Zukunftsvorsorge für die Bank zu betreiben.

Die Bank geht davon aus, dass alle im Jahr 2022 abgeschriebenen Wertpapiere zur Fälligkeit mit 100 Prozent zurückgezahlt werden und damit die Abschreibung als Ertrag wieder zurückkommt – freilich erst in ein paar Jahren.

In der Gewinn- und Verlust-Rechnung wies die Bank als Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 16,846 Millionen Euro aus. Nach Abzug der Steuern von 2,293 Millionen Euro vermeldete Standar letztlich einen Jahresüberschuss von 3,233 Millionen Euro.

Zur Verwendung des Überschusses gab es bei der Beschlussfassung der Vertreterversammlung ein einstimmiges Votum: 2,2 Millionen Euro werden in die Rücklagen der Bank eingestellt. Aus dem Bilanzgewinn von 1,033 Millionen Euro werden 260000 Euro Dividende an die Mitglieder gezahlt, dies entspricht einer Dividende von zwei Prozent. Den gesetzlichen und anderen Rücklagen werden 773000 Euro zugeführt.

Mit einem einstimmigen Versammlungsbeschluss zur Entlastung der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates zog die Genossenschaftsbank im Anschluss formell den Schlussstrich unter das Geschäftsjahr 2022.bum

Die Bilanzzahlen im Überblick:

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