Sechs Stiere gehen in den Besamungseinsatz

von Redaktion

Teuerster Stier wird in Traunstein für 79000 Euro verkauft

Traunstein – Nach der Umstellung auf die genomische Selektion wurden erstmals bei einem Großviehmarkt in Traunstein sechs Stiere an einem Markttag in den Besamungseinsatz verkauft. Dabei stammen fünf der sechs Stiere aus der P-Linie des Zuchtbetriebes Christian Niederbuchner in Aiging. Sie dürfte damit die derzeit erfolgreichste Kuhlinie in Bayern sein. Dieser Kuhstamm mit der Stammmutter Pogba bringt neben einer enormen Fruchtbarkeit auch eine hohe Sicherheit in den Zuchtwerten.

Josef Niederbuchner brachte vor neun Jahren eine sehr gute Genetik von seinem Lehrbetrieb Alois Oblinger aus dem Pfaffenhofener Zuchtgebiet mit. Weiter veredelt wurde sie dann im Aiginger Zuchtbetrieb seines Onkels. Bei dem teuersten Stier des Marktes, der für 79000 Euro an die Besamungsstation Hohenzell in Oberösterreich verkauft wurde, handelte es sich um einen reinerbigen, hornlosen Edelpilz-Sohn. Sein Vollbruder, der aber nur zu 50 Prozent hornlose Kälber liefert, ging für 18000 Euro an die Besamungsstation Bayern Genetik. Die Zuchtwerte der beiden Stiere sind nahezu identisch. Weit überdurchschnittliche Vererbungsleistung im Fundament und Euter zeichnen beide Stiere aus.

Aus einem zweiten Embryotransfer wurden auch drei mischerbig hornlos vererbende Wintertraum-Söhne angeboten. Alle drei wurden mit einem durchschnittlichen Steigpreis von über 20000 Euro in die Besamung verkauft. Käufer waren hier die Besamungsstationen Neustadt, CRV Deutschland und Höchstädt. Die Mutter der Stiere ist eine Majestät-Tochter, die bereits reinerbig hornlos ist. Diese Zuchtstrategie, weibliche Zuchttiere mit den besten männlichen gehörnten Stieren zu paaren, erhöht die Linienvielfalt in der Zucht.

Zum Grundpreis für Besamungsstiere von 3500 Euro wechselte noch ein Memory-Sohn nach Neustadt, der auch aus einer bekannten Kuhlinie vom Zuchtbetrieb Franz Eder aus Eschelbach, Gemeinde Kirchanschöring, stammt. Aufgezogen wurde er von Gerhard Enzinger in Esing, Leobendorf. In den Natursprung gingen noch zwei Stiere für durchschnittlich 2225 Euro Steigpreis.

Drei trächtige Kalbinnen kosteten im Mittel 2083 Euro. Fünf Zweitkalbskühe erhielten bei durchschnittlich 2113 Euro den Zuschlag. Von 47 angebotenen Jungkühen konnten 46 Tiere verkauft werden. Mittlerer Steigpreis waren 2083 Euro bei einer Preisspanne von 1350 bis 2550 Euro. Der durchschnittliche Versteigerungspreis von drei Jungkühen der Wertklasse eins lag bei 2316 Euro. Die Spitzenpreise für weibliche Zuchttiere erzielten aber Kühe aus Betrieben mit biologischer Wirtschaftsweise. Die Zweitkalbskuh Helga, eine Riaza-Tochter aus dem Zuchtbetrieb von Michael Huber aus Steinrab bei Seeon, erzielte 2600 Euro Steigpreis. Eine Jungkuh mit 29 Kilo Milchleistung aus dem Zuchtbetrieb von Albert und Lise Aschauer aus Gumperting bei Teisendorf erhielt bei 2550 Euro den Zuschlag.

Nur neun Jungkühe gingen an Milchviehbetriebe im eigenen Zuchtgebiet. Der nächste Großviehmarkt in Traunstein findet am 24. August statt.

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