Blick in künftige Arbeitswelten

von Redaktion

300 Besucher informierten sich über das „Patch.Work“-Projekt in Seeon

Seeon – Rund 300 Besucher nutzten die Gelegenheit, sich bei einem Tag der offenen Baustelle über „Patch.Work“, einen multifunktionalen Gewerbebau für hybride Kreativ- und Digitalarbeit in Seeon, zu informieren. Nach dem Baubeginn im Herbst letzten Jahres soll in dem dreistöckigen Gebäude mit rund 2200 Quadratmetern Nutzfläche eine innovative und vielfältige vernetzte Arbeitswelt entstehen. Neben einem Gründerzentrum beinhaltet es auch Platz für 130 Coworker und Coworkerinnen sowie zahlreiche Zusatzfunktionen. Die Fertigstellung ist für Herbst geplant. Im Januar soll es ein Fest zur offiziellen Eröffnung geben.

„Leuchtturmprojekt
für die Region“

Die Besucher zeigten sich neugierig, im Rahmen von Führungen die eingerichteten Musterbüros, Ausstattungsdetails und Räumlichkeiten kennenzulernen, bei einer Gymnastikeinheit der beiden Yoga-Zwillinge Regina und Patricia mitzumachen oder sich auf dem Freigelände kulinarisch verwöhnen zu lassen. Bürgermeister Martin Bartlweber äußerte sich ebenfalls sehr interessiert über das „Leuchtturmprojekt für die Region“. Dass dem Bauwerk ein ganz neues, integratives Verständnis der Arbeitswelt von morgen zugrunde liegt, wurde im Gespräch mit dem Bauherren Stefan Daxenberger deutlich. Im äußeren Erscheinungsbild lässt der von Architektin Theresa Brüderl entworfene Gewerbebau die moderne Interpretation eines regionaltypischen, traditionellen Dreiseithofes erkennen. Die Realisierung als Niedrigenergiegebäude in Holz-Hybridbauweise durch das Unternehmen Regnauer in Seebruck soll besonders dem Thema nachhaltiges Bauen Rechnung tragen. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach und die Wärmepumpe sorgen für günstigen Energieverbrauch. Zugleich soll das Bauen mit Holz „auch für ein angenehmes Raumklima und gesunde Wohlfühlatmosphäre sorgen“, sagte Stefan Daxenberger.

„Unser Ziel ist es, eine Plattform zu schaffen, auf der innovative Start-ups und Unternehmen zusammenkommen, um nachhaltige Lösungen und Technologien im Bauwesen voranzutreiben“, erklärte der 32-Jährige. Dafür wolle man auch mit dem Campus Chiemgau und den etablierten Bildungseinrichtungen im Landkreis eng zusammenarbeiten. Aber nicht nur das. Zugleich soll das „Patch. Work“ als Kombination von Büro, Werkstatt, Veranstaltungsraum und Treffpunkt der Öffentlichkeit in Form eines Cafés ein inspirierender Ort zur Vernetzung für neue Ideen, gemeinsame Projekte und Weiterbildung sein. Workshop- und Werkstatträume sowie ein Reparaturcafé, ein Hacker- und ein Makerspace mit passenden Geräten und Maschinen sowie der digitalen Ausstattung sollen die handwerkliche und kreative Umsetzung neuer Ideen erleichtern.

Angestellte etablierter Großstadt-Unternehmen, die in der Region wohnen, sollen hier in kurzer Distanz einen dezentralen Büroraum oder einen digital vernetzten Arbeitsplatz für hybrides Arbeiten oder virtuelle Meetings finden. Ebenso wie Jungunternehmer, die beim „Coworking“ mit Experten anderer Branchen gemeinsame Projekte entwickeln oder regionale Unternehmen, die im „Patch.Work“ Firmen-Meetings mit kreativen Freizeit-Events verbinden wollen. Dafür bieten die touristischen Attraktionen rund um Seeon viele Impulse.

Wie Daxenberger betonte, kommt auch der Einbindung der Öffentlichkeit eine zentrale Rolle beim „Patch.Work“ zu. So gibt es neben dem Café als Begegnungsstätte Räumlichkeiten für öffentliche Veranstaltungen. Gedacht ist an Fachvorträge externer Referenten, Veranstaltungen für Gründerinnen und Gründer, Stammtische für die Kreativbranche sowie Bildungsveranstaltungen und Events.

„Eine Plattform für
den Ideenaustausch“

„Wir wollen auch eine Plattform schaffen, um Wissen und den Ideenaustausch zu fördern sowie die Vernetzung zwischen unterschiedlichen Ideengruppen der Region zu ermöglichen.“

Den Austausch stärken soll eine eigene Online-Plattform, die Kooperation mit lokalen Unternehmen oder die Nutzung spezieller digitaler Apps und Werkzeuge für die Zusammenarbeit. Dies diene auch den Zielen des vielzitierten „New Work“-Gedankens, so Daxenberger. Eine Ladestelle für E-Bikes und Pläne für ein Car-Sharing-Projekt sollen dem Thema „nachhaltige Mobilität“ Rechnung tragen. eff

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